Lehrer und Schüler hoffen auf Sponsoren für "Wortschatz", titelte der Waterbölles am 26. März 2010. Und weil er weiß, dass es nicht immer leicht ist, Sponsoren zu finden für gemeinnützige Projekte und seien sie noch so sinnvoll -, war er auch gestern gerne wieder zur Stelle, als die Remscheider Wirtschaftsjunioren im Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) mit Unterstützung von Lehrer/innen und Kindern die Werbetro9mmel rührten für ihr Wortschatz-Projekt. Es dient der Sprachförderung von Jungen und Mädchen (zumeist der Klassen fünf und sechs) und erfordert pro Jahr einen mit rund 12.000 Euro gefüllten Spendentopf. Daraus werden die Förderlehrer, meist Lehramtsstudenten der Universität Wuppertal, finanziert, die sich nachmittags bemühen, die Sprachkenntnisse von jeweils höchstens sieben Jungen und Mädchen in Deutsch, Französisch oder Englisch zu verbessern.
Im Klassenraum 107 der EMA wurden Gero Hübenthal, Sprecher der Wirtschaftsjunioren Remscheid, Pressesprecher Thorsten Kapitza und Alexa Schmitt sie ist bei den Wijus als Leiterin des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft für Wortschatz verantwortlich gestern Mittag um 13.20 Uhr von vielen erwartet: Schulleiter Hans-Heinz Schumacher, seinem Stellvertreter Olaf Wiegand, die Lehrerinnen Theresa Stein und Gabriele Behle (EMA) sowie Olga Seibert und Christiane Adler (Gertrud-Bäumer-Gymnasium / GBG). Und sieben Jungen und Mädchen der 6. Klasse, deren Englischkenntnisse Theresa Stein einmal pro Woche fördert. Mit dabei auch Erden Ankay-Nachtwein, die Vorsitzende des Vereins IKE, und dessen Geschäftsführerin Elke Wende, Wortschatz-Partner der Wijus und Verwalter der eingehenden Spenden (unter IKE, IBAN DE 08 3405 0000 0000 1114 27 / BIC WELADEDRXXX, Stichwort: Wortschatz).
2005 startete Wortschatz an der Alexander-von-Humboldt-Realschule (AvH). Fester Bestandteil der Sprachförderung ist ´Wortschatz inzwischen längst auch an EMA und GBG. Hans Heinz Schumacher: Anfangs bin ich noch gefragt worden, warum sich unsere Schule an dem Projekt gerne beteiligt. Das fragt heute keiner mehr! Denn die Schule ist wie auch alle anderen in Remscheid - ein Abbild der Bevölkerung. Dass auch zahlreiche Ausländer (aus insgesamt 110 Nationen) und Menschen mit Migrationshintergrund dazu gehören, hat sich herumgesprochen. Aber nicht jeder weiß, dass Remscheid die Großstadt in Nordrhein-Westfalen ist, die den größten Anteil von Bürgern mit Migrationshintergrund aufweist. Auch und gerade Kinder aus diesen Familien brauchen Sprachförderung. Denn nur, wer eine Sprache richtig beherrscht, erschließt sich Chancen für sein künftiges Leben, wie Schumacher betonte. Und seine Lehrerkolleg/innen stimmten ihm zu. Für diese individuelle Förderung in Kleingruppen fehlen den Schulen die nötigen finanziellen Ressourcen, so Schumacher. Und deshalb sei man den Wijus für ihre Wortschatz-Unterstützung so dankbar.
Wir sind es auch, sagten die sieben Sechstklässler, von Olaf Wiegand auf den Förderunterricht angesprochen. Der sei lockerer, lustiger als der Regelunterricht. Und vor allem: Man lerne mehr. Weil man in der kleinen Gruppe alles mitbekomme. In der großen Klasse sei es für die hinten sitzenden Schülerinnen und Schüler oft viel zu laut. Waterbölles: Das war zu meiner Zeit aber anders! Da lachten auch die Lehrer.