Der
Rahmenplan Hasten strahlt das Prinzip Hoffnung aus, urteilte der
Waterbölles am 18. August, als er die in diesem Plan vorgesehenen elf Einzelmaßnahmen
näher beschrieben. Und das Prinzip Hoffnung stand unausgesprochen auch über
der Bürgersanhörung zum Planentwurf gestern im Deutschen Werkzeugmuseum,
souverän moderiert von Stadtplanerin Sigrid Burkhart (im Bild stehend). Vor mehr
als achtzig interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Stühle reichten nicht
machte sie schon zu Beginn kein Hehl daraus, dass am Ende dieser Planung kein
großer Förderantrag der Stadt stehen wird, der viele Fördergelder zum
Hasten fließen lässt. Denn öffentliche
Gelder seien nicht so leicht zu bekommen das ist leider so! Deshalb werde
es sich um einen langen Prozess handeln, um eine langfristige Perspektive für
die nächsten zehn Jahre! Ein leichter Seufzer ging durch den Saal. Schließlich
wünschen sich die Hastener schon seit vielen Jahren einen schöneren Lindenbergplatz,
eingebettet in ein schöneres Umfeld. Ein Bürger brachte es auf den Punkt: Es
wird also auf die privaten Haus und Grundbesitzer ankommen. Denn was nutzt ein
wenig Kosmetik auf dem Lindenbergplatz, wenn die angrenzenden Häuser nicht
saniert oder gänzlich erneuert werden!? Den Investitionsstau im privaten
Hausbesitz schätzte er auf 30 bis 40 Prozent. Mit anderen Worten: Nicht nur der
Stadt fehlt das Geld für notwendige Erneuerungen, sondern den Privatleuten
auch.
Dass die Eigentümer gefordert sind, stellte auch die
Stadtplanerin fest. Aber wir können keinen Eigentümer zur Sanierung zwingen!
Dass Eigentum verpflichte auch gegenüber der Allgemeinheit -, sei nun einmal
eine Frage der persönlichen Einstellung. Damit reagierte Sigrid Burkhart auf Kritik
an einem der Anwesenden, dem Fahrlehrer Georg Gast, dem am Lindenbergplatz
einige Häuser gehören, darunter das von manchen Anwohnern als Schrottimmobilie
bezeichnete ehemalige Lager des (längst nicht mehr existierenden) Stahlhandels
Südwestfalen. Gast selbst verwies auf einen Bebauungsplan (Nr. 502), der das Gebiet
des ehemaligen Bahnhofs und des Lindenbergplatzes umfasst habe. Der sei leider vor
vier Jahren eingestellt worden. Tatsächlich wurde der damals aufgrund einer
Normenkontrollklage eines Anwohners (nicht Gast) vom Oberverwaltungsgericht in
Münster aufgehoben und dann von der Verwaltung nicht weiter verfolgt.
Bei dieser Gelegenheit erfuhren die Zuhörer/innen von
Burkhart, dass der vorgesehene Rahmenplan keine verbindliche Bauleitplanung
darstellt. Sollten sich daher aus diesem Plan später konkrete Projekte ergeben,
die das Hastener Stadtbild wesentlich verändern würden, sei in jedem Fall ein
enger zugeschnittener Bebauungsplan erforderlich. (Ob Georg Gast daraus die Aufforderung
ableitete, nun selbst aktiv zu werden, bleibt abzuwarten...)
Auf dem Hasten gibt es mehr als nur einen unaufgeräumten
Hinterhof. Die einen Flächen schreien geradezu danach, begrünt zu werden,
andere eignen sich für den Wohnungsbau. Bevölkerungsstruktur sei zwar im
Vergleich zu anderen Remscheider Stadtteilen noch unauffällig, meinte die Stadtplanerin. Aber: Das
enge Zusammenleben von Gewerbe und Wohnen ist an einigen Stellen inzwischen
problematisch geworden! Es müsse darauf ankommen, mehr junge Familien in den Stadtteil
zu locken. Auch die Reaktivierung von Brachen ((Honsberg-Lamban
der Hastener Straße) sei eine wichtige städteplanerische Aufgabe. Zu klären sei
auch die Frage, was mit dem städtischen Gesundheitshauses (nicht barrierefrei!)
geschehen soll - Modernisierung/Ausbau oder Abriss und Neubebauung mit
Wohnungen?
Beatrice Schlieper, die Vorsitzende des Fördervereine Haus Cleff, regte an, das Plangebiet bis zur Dreiangelstraße auszudehnen. Das würde es womöglich leichter machen, öffentliche Gelder für die Sanierung des alten Patrizierhauses, ehemals Heimatmuseum, zu gewinnen. Stadtplanerin Burkhart wollte sich da noch nicht festlegen. Allzu groß dürfe das Plangebiet nicht werden, aber der jetzige Rahmen ist natürlich noch nicht in Steingemeißelt; darüber können wir uns noch unterhalten!