![Das neue Übergangsheim für 50 männliche Flüchtlinge an der Königstraße. Foto: Lothar Kaiser.]()
Mit dem ehemaligen Fitnesscenter Prinzess für Frauen (Königstraße 159) bekommt die Stadt im Juni ein weiteres Übergangsheim für geflüchtete Männer. Gestern stellten es Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Rechtsdezernentin Babara Reul-Nocke, Claudia Schwarzweller, die Leiterin der Ausländerbehörde, und Daniela Krein, die Geschäftsführerin des BAF e.V. (Begegnen, Annehmen, Fördern), den Anwohnern vor, die der persönlichen Einladung der Stadt gefolgt waren. Auch Polizeirat Jochen Borst, der Leiter der Polizeiinspektion Remscheid, und Guido Eul-Jordan, der Leiter der Feuerwehr Remscheid, nahmen an der Hausbesichtigung teil.
Die Stadt hatte das angemietete Gebäude in den vergangenen Monaten durch einem heimischen Investor zu einer Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Männer umbauen lassen. Entstanden sei eine modere Wohnanlage, die den Vorstellungen der Stadt von einer angemessenen Wohnraumversorgung entspreche, heißt es in dem Brief, den die Anlieger von OB Mast-Weisz bekamen. bekommen haben. Zitat: Die Unterbringungssituation in den derzeitig genutzten Wohnanlagen Remscheids machte die Bereitstellung einer zusätzlichen erforderlich. In den städtischen Übergangsheimen werden zurzeit 1422 Menschen sehr engmaschig betreut, wie gestern Rechtsdezernentin Babara Reul-Nocke sagte. Hinzu kommen 900 Flüchtlinge, für die die Stadt Im Stadtgebiet 251 Wohnungen angemietet hat für Familien, aber auch für kleinere Gruppen von männlichen Flüchtlingen. Ein Konzept, das Neuankömmlingen Gelegenheit bot, von den städtischen Übergangsheimen aus bei uns anzukommen, das Land und seine hiesigen Gepflogenheiten kennenzulernen. Nach einigen Monaten wurden sie dann in separaten Wohnungen untergebracht, berichtete Reul-Nocke. 2015 habe man dieses Konzept leider wegen der großen Zahl neu zugewiesener Flüchtlinge über Bord werfen müssen. Jetzt wolle es die Stadt wieder einführen.
Dazu dient auch das neue Wohnheim auf einem Hintergelände an der Königstraße. Bis zu 50 Männer sollen dort ab 16. Juni maximal ein Jahr lang leben, um dann eigene Wohnungen zu bekommen. Es handelt sich nicht um Flüchtlinge, die der Stadt von der Bezirksregierung Arnsberg neu zugeteilt worden sind (das ist gegenwärtig kaum mehr der Fall, da die städtische Deckungsquote bei fast 100 Prozent liegt), sondern um solche aus kleinen Wohngruppen in Remscheid, die aus Gründen des besseren Miteinanders entzerrt werden sollen, so Daniela Krein, die Geschäftsführerin des BAF e.V. (Begegnen, Annehmen, Fördern), der seit 1996 im Auftrag der Stadt das Sicherheits- und Betreuungspersonal in den Flüchtlingsunterkünften und betreut seit 2012 auch Flüchtlingen in angemieteten Wohnungen. Polizeirat Jochen Borst sagte es allgemein: Wo Menschen zusammen wohnen, kann es Streit geben, und wo sie eng zusammen wohnen, kann es mehr Streit geben. Das ist unabhängig von der Herkunft der Menschen! Zitat aus dem Brief der Stadt an die Anwohner: Wir ... verweisen aber auf die positiven Erfahrungen im Umfeld der Häuser für Flüchtlinge in ganz Remscheid. Dort hat sich ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis entwickelt. Besucher des gestrigen Versammlung, die das vor einem Jahr eröffnete Wohnheim Oberhölterfelder Straße 54 kennen, bestätigten das gestern ausdrücklich.
Auch in dem neuen Übergangsheim wird der B.A. F. e.V. die soziale Betreuung der Bewohner und den Hausmeisterdienst übernehmen. Vorgesehen ist eine Rund-um-die Uhr-Betreuung durch vier Hausmeister in drei Schichten, wobei auch Sozialhelfer und Sozialarbeiter vom Büro im Wohnheim an der Oberhölterfelder Straße aus mit in den Dienst genommen werden. Und wenn Hausmeister, Sozialhelfer und Ehrenamtliche tatsächlich einmal an einer Stelle nicht mehr weiterkommen sollten, sind auch noch Sozialpädagogen da. Notfalls natürlich auch die Polizei in Fällen, für die unsere Leute nicht ausgebildet, nicht qualifiziert sind, betonte Daniela Krein. Wir sind Hausverwaltung, wir sind Sozialarbeiter. Wir machen das jetzt seit mehr als 25 Jahren für die Stadt Remscheid. - Und sie machen es gut! betonte der Oberbürgermeister.
Der diensthabende Hausmeister hat beispielsweise auch dafür zu sorgen, dass die Hausordnung eingehalten wird. Die sieht Nachtruhe nach 22 Uhr vor, und die gilt auch nicht zuletzt aus Rücksicht auf die Anwohner für das Gelände vor dem Haus. Daniela Krein forderte die Anwohner auf: Sehen sich einer Situation gegenübergestellt, von der sie sagen Das geht so gar nicht!, sprechen Sie Hausmeister Hegemann und sein Team ruhig an!
Das neue Übergangsheim verfügt über Aufenthaltsräume und eine Gmeinschaftsküche auf jeder Etage. Die Zimmer sind mit zwei bis vier neuen Betten, Tischen, Stühlen und Schränken nüchtern und zweckmäßig eingerichtet. Auf dem Dach ist eine Satellitenschüssel unübersehbar, und die Zimmer verfügen über die entsprechenden Anschlüsse. Für ein Fernsehgerät pro Zimmer fühlt sich die Stadt Remscheid aber nicht zuständig. "Das schafft sich der eine oder andere Bewohner selbst am", sagte gestern Claudia Schwarzweller.
![Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke bei ihrem gestrigen Kurzvortrag vor interessierten Anwohnern. Foto: Lothar Kaiser]()