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Altes Krieger-Denkmal soll jetzt mit Spenden saniert werden

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Historische Aufnahme der Denkmalanlage an der Stadtkirche Lüttrinhausen.

„Denkmal an der Lüttringhauser Kirche vor dem Verfall retten!“, übernahm der Waterbölles am 10. Oktober 2013 einen Appell des Heimatbundes Lüttringhausen als Überschrift. Doch die Schadens- und Kostenermittlung am alten Kriegerdenkmal neben der Lüttringhauser Kirche dauerte seine Zeit, so dass der Heimatbund erst gestern seine damals schon geplante Spendenaktion starten konnte. Nach jetzigem Stand wird die Sanierung des alten Krieger-Denkmals auf dem Kirchplatz ca. 12.000 Euro kosten. 30.000 Euro wären erforderlich gewesen, wenn sich die Lüttringhauser Firma M. Paffrath OHG nicht bereit erklärt hätte, die aufwändige Instandsetzung der historischen Zaunanlage, die das Denkmal umgibt, kostenlos zu übernehmen. Auch die Lüttringhauser Dachdeckerfirma Lixfeld leistet einen Beitrag zur Kostensenkung, denn sie stellt kostenlos das erforderliche Gerüst für die Sanierungsarbeiten zur Verfügung. „Für diese Unterstützung sind wir den beiden Firmen sehr dankbar!“, betonte Peter Maar, der Vorsitzende des Heimatbundes, gestern auf einer Pressekonferenz. Die Stadt Remscheid, Besitzer des Denkmals, habe inzwischen grünes Licht für die Sanierung gegeben.

Max Paffrath. Foto: Lothar Kaiser

Allein 5.000 Euro werde die grundlegende Instandsetzung (des früher schon einmal wenig professionell reparierten) eisernen Reichsadlers (mit einer Spannweite von 1,10 und einer Höhe von 60 Zentimetern) auf der Spitze des steinernen Rechtsecks kosten. Max Paffrath (Foto links) kümmert sich kostenlos um den eisernen Zaun. In seiner auf Locheisen, Laserbeschriftung und Pulverbeschichtung spezialisierten Firma in Lüttringhausen will er die Zaunteile von allen alten Lackschichten befreien, verzinken und sodann neu lackieren – in einer Farbe, die dem bisherigen „Eisenglimmer“ am nächsten kommt. Darauf lege auch Dipl.-Ing. Renate Falkenberg von der unteren Denkmalschutzbehörde Wert, mit der der Heimatbund sehr gut zusammenarbeite, so Maar. Der gesamte Bereich steht deshalb seit langer Zeit unter Denkmalschutz. Schließlich bilden der Kirchplatz der evangelischen Kirche und seine unmittelbare Umgebung den historischen, religionsgeschichtlichen und städtebaulichen Mittelpunkt von Lüttringhausen.

In der Denkmalliste der Stadt wird der Denkmalwert u.a. wie folgt begründet: „Der Kirchplatz ist als ehemaliger Friedhof mittelalterlichen Ursprungs zusammen mit der evangelischen Kirche Ortsmittelpunkt und Dokument der Ortsentstehung und Religionsentwicklung von Lüttringhausen. Durch die Neufassung der Mauer Ende des 19. Jahrhunderts, die Platzierung des Denkmals und durch die Pflanzung der Bäume nimmt der Kirchhof Bezug auf den städtischen Raum und ist von städtebaulicher Wirkung, von städtebaulichem Wert und auch aus städtebaulichen Gründen für die Zukunft erhaltenswert. Das Denkmal zum Gedenken an die Kriege 1864/66 und 1870/71 ist darüber hinaus von eigenem historischen, politisch-geschichtlichen, ortsgeschichtlichen und künstlerischen Wert. Es setzt weiterhin auf dem Kirchplatz ein städtebauliches Zeichen“. In der Kölnischen Zeitung vom 6. Dezember 1885 hatte der damalige Bürgermeister von Lüttringhausen, Trommershausen, den Bau desDenkmals öffentlich ausgeschrieben. Veranschlagte Kosten: 2.000 Mark.

Ortsbesichtigung am Kriegerdenkmal.

Peter Maar: „Während die im Jahre 1734 erbaute Kirche, die mit Abstand wohl das bedeutendste Lüttringhauser Baudenkmal sein dürfte, von der Ev. Kirchengemeinde Lüttringhausen seit langer Zeit mit großem finanziellen Aufwand vorbildlich unterhalten und saniert wird, ist das im städtischen Eigentum befindliche Denkmal einschließlich der zum Denkmal gehörenden Treppenanlage in einem äußerst schlechten Zustand. Zuletzt wurde im Jahre 2005 aus Anlass des 850-jährigen Jubiläums des Kirchspiels Lüttringhausen der Denkmalstein gesäubert. Seitdem ist nichts mehr geschehen und der Verfall der Anlage, die an der Richthofenstraße zusammen mit der Kirche das Ortsbild entscheidend prägt, schreitet weiter voran.“ Da zu den wichtigsten Aufgaben des Heimatbundes Lüttringhausen die Pflege des Lüttringhauser Ortsbildes gehört, lag es nahe, dass Vorstand und Beirat des Vereins beschlossen, sich des Denkmals und seiner Instandsetzung anzunehmen. Auf Einladung des Heimatbundes fand vor einigen Monaten eine Besichtigung der Denkmalanlage statt, an der Vertreter der Denkmalbehörde und der Gebäudewirtschaft der Stadt Remscheid, des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege und der Ev. Kirchengemeinde Lüttringhausen teilnahmen. Als Ergebnis wurde vereinbart, dass als erste Maßnahme eine gutachtliche Stellungnahme des Amtes für Denkmalpflege im Rheinland über die erforderlich werdenden Sanierungsarbeiten eingeholt wird. 

Die Spendenkonten des Heimatbund-Fördervereins:

Stadtsparkasse Remscheid, Konto 22 22 24 – BLZ 34050000
IBAN: DE66 34050000 0000 222224

Volksbank Remscheid-Solingen, Konto 46 39 811 – BLZ 34060094
IBAN DE22 34060094 000 4639811 

Auf der Grundlage des jetzt vorliegenden Gutachtens wurden die Kosten für die Instandsetzung der Denkmalanlage ermittelt. Dabei kann der Heimatbund auf Erfahrungen aufbauen, die in der Vergangenheit bei vergleichbaren Initiativen gesammelt werden konnten. So wurde vor längerer Zeit das Ehren- und Mahnmal auf dem Lüttringhauser Friedhof und erst vor vier Jahren das Adolf-Clarenbach-Denkmal unter Federführung des Heimatbundes umfassend saniert. „Es kann sein, dass wir bei der Instandsetzung des sogenannten Kriegerdenkmals an der Kirche wieder einen langen Atem brauchen“, heißt es aus dem Heimatbund. „Aber mit Hilfe der Bürgerschaft werden wir es schon schaffen.“ Denn schon früher stellten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ihre große Spendenbereitschaft unter Beweis, wenn es um Lüttringhauser Belange ging und der Heimatbund darum bat. Vier Beispiele: die Sanierung des Adolf-Clarenbach-Denkmals (40.000 Euro), die Lüttringhauser Weihnachtsbeleuchtung (seit vielen Jahren jährlich 7.000 Euro), die Anstrahlung des Rathauses Lüttringhausen (mehr als 15.000 Euro) und die Beleuchtung im historischer Lüttringhauser Ratssaal (7.000 Euro).


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