Schon seit vielen Jahren besteht zwischen dem Kommunalen Integrationszentrum Remscheid (KI) und dem IKE-Förderverein für Interkulturelle Erziehung e.V. eine erfolgreiche Kooperation, und sie ist in NRW sogar einmalig: Das KI gewinnt und betreut die Elternbegleiter für die 17 jährlichen Griffbereit-, Rucksack- und Eltern-Kurse, die an neun der insgesamt 60 Kindertagesseinrichtungen und zwei der 21 Grundschulen in Remscheid angeboten werden plus eines weiteren Elternkurses in arabischer Sprache in einem städtischen Übergangsheim. Und das IKE kümmert sich (seit 1992) um die Finanzierung diese Kurse. Was seit einigen Jahren mit Hilfe des Paritätische Akademie LV NRW e. V. auch gut gelingt: Mit jeweils 2000 Euro für jeden einzelnen einjährigen Elternbildungskurs, derzeit also insgesamt 34.000 Euro, lasse sich dieses wichtige Angebot für Eltern mit Zuwanderungsgeschichte und deutsche Familien aufrechterhalten, berichteten gestern die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums der Stadt Remscheid, Sevinc Brilling, und die Vorsitzende des IKE-Fördervereins für Interkulturelle Erziehung e.V., Erden Ankay-Nachtwein, in einem Mediengespräch. Es gebe sogar noch weiteren finanziellen Spielraum, bestätigten sie. Doch in den Grundschulen zehn bis 15 Teilnehmerinnen für einen neuen Kurs zu gewinnen, erfordert Zeit. Und daran mangelt es in vielen Remscheider Grundschulen zurzeit erheblich. Wegen unbesetzter Planstellen!
Die Teilnehmerinnen der jüngst zu Ende gegangenen Kurse werden am Donnerstag, 13. Juni, im Neuen Lindenhof auf dem Honsberg ihre Urkunden erhalten. Zu den Gratulanten wird auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gehören. Und wie bei früheren Abschlussfeiern gilt der Dank auch den derzeit zwölf Elternbegleitern. Denn diese seien sehr motiviert und mit Lust und Laune bei der Sache, wie KI-Mitarbeiterin Joby Joppen betonte. Sie koordiniert die Kurse zusammen mit ihren Kolleginnen Claudia Göncüoğlu, Michaela Pappas und Katharina Neuser-Turczynski. Die vier Griffbereit-kurse im Jahr wenden sich an Eltern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte mit kleinen Kindern bis zu zwei Jahren, die acht Rucksack-Kurse an Eltern von Kindern im Kita-Alter von drei bis sechs Jahren und die fünf Elternkurse an Väter und Mütter mit Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren. In diesen Kursen soll die Entwicklung der Kinder gefördert werden, speziell ihre Mehrsprachigkeit, zugleich aber auch das deutsche Sprachvermögen der Eltern als wichtige Ressource in unserer globalen Welt für eine gemeinsame Zukunft, wie es auf der gestrigen Pressekonferenz hieß. Dem sollen auch Informationen und Inputs von Fachleuten dienen sowie die Besuche verschiedener Einrichtungen, z.B. Stadtbibliothek, Psychologische Beratungsstelle, SPZ usw. Zugleich erhalten die Mütter Anregungen und Materialien, wie sie ihre Kinder auch zu Hause fördern können. Die Kurse sind für die Müller ein wichtiger Baustein in der Entwicklung der Kinder und eine Unterstützung im deutschen Bildungssystem, betonte Sevinc Brilling. Und Erden Ankay-Nachtwein ergänzte, damit seien nicht nur (wie den ersten Jahren der Kurse) türkische Frauen gemeint, sondern auch Migrantinnen aus Russland, Albanien oder Polen. Auch deshalb sei in den Kursen inzwischen Deutsch die allgemeine Verständigungssprache.
Geleitet werden die Kurse, von ausgebildeten Elternbegleiterinnen, die selbst zweisprachig aufgewachsen sind. So auch die Kinderpflegerin Sela Altiparmak. Sie absolvierte ihren Kurs vor 2005 und war danach zwölf Jahre lang selbst Elternbegleiterin. Sie wird am 13. Juni die Zertifikatsfeier moderieren. Zum großen Fest am 13. Juni werden 135 Mütter erwartet, die die 17 Kurse erfolgreich absolviert haben, sowie Kita- und Grundschulleiterinnen. Für sie singt an diesem Vormittag der Chor Gruppe der Freundschaft, der türkische Senioren-Chor vom Honsberg unter der Leitung von Dr. Sabre Uysal. Die internationale Frauengruppe El Ele kümmert sich am Mittag um das leibliche Wohl der Gäste.