Für den 3. Remscheider Jugendrat kandidierten 38
Jugendliche, für den vierten 28, und vor zwei Jahren waren es 45 (die
Wahlbeteiligung damals: 76,23
Prozent - super!). Die Zahl der Bewerber gilt es in diesem Jahr zu
toppen. Dafür wirbt ein professionell gemachter Film, den der scheidende
Jugendrat selbst gedreht und bei YouTube ins Internet eingestellt hat,
erreichbar auch über die Facebook-Seite
des Jugendrates. Wer also Lust hat, sich für die Belange der Remscheider
Jugendlichen persönlich zu engagieren (Mast-Weisz: Mitmachen, statt bloß
zuzugucken!), kann seinen ausgefüllten Bewerbungsbogen noch bis zum 23. Januar im Sekretariat
seiner Schule oder bis zum 31. Januar, 14 Uhr, in der Geschäftsstelle des
Jugendrates, Stadt Remscheid, Fachdienst Jugend, Soziales und Wohnen,
Haddenbacher Straße 38-42, 42855 Remscheid, Raum 012, abgeben. Wie heißt es auf
der Internetseite
des Jugendrates? Ohne Dich sieht Remscheid alt aus!
Diese Termine sollten sich alle Kandidatinnen und Kandidaten
schon einmal vormerken:
- 11. Februar, 16 Uhr, Fotoshooting für das große Wahlplakat in der Gelbe Villa, Eberhardstr. 29
- 8. März, 19 Uhr, Kraftstation, Honsberger Straße 2, Kandidatenparty zum gemeinsamen Kennenlernen
- 21. März, 19 Uhr, Bekanntgabe des vorläufigen Wahlergebnisses in der Gelben Villa.
Von den 15 Mitgliedern des amtierenden Jugendrates unter demVorsitz von Ahmet Murat haben zehn das 18. Lebensjahr erreicht und können sich
somit nicht erneut zur Wahl stellen. Bislang steht lediglich die erneute
Kandidatur von drei Mitgliedern des Jugendrates fest: Christoph Krempel (17),
Alberiva Dolglica (16) und Joana Oliveira Teles (16) würden gerne weitermachen.
Weil es Spaß macht und auch persönlich weiterbringt, wie sie gestern auf
einer Pressekonferenz im Rathaus sagten. Dabei betonten nicht nur die
Mitglieder des Jugendrates, sondern auch die anwesenden Vertreter der
Verwaltung (Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz sowie Michael Ketterer und Sandra Schwabe vom Fachdienst Jugend,
Soziales und Wohnen) die Bedeutung des
Gremiums. Es bringe Jugendlichen die
Lokalpolitik nahe und biete ihnen im direkten Kontakt mit Rat und Verwaltung
die Möglichkeit, den Finger in Wunden zu legen. Wie schon bei früheren
Gelegenheiten machte sich insbesondere Mast-Weisz für den Jugendrat stark: Ich
bin unendlich stolz auf ihn!
Dass bisher nur wenige ehemalige Mitglieder des Jugendrates
den Weg in die Parteien gefunden haben, mag daran liegen, dass die jungen
Erwachsenen außerhalb des Bergischen Landes studieren oder eine Arbeit gefunden
haben. Zur Kaderschmiede für die Remscheider Parteien ist der Jugendrat bislang
allerdings noch nicht geworden. Die Politiker könnten den Jugendrat ruhig mehr
als bisher als Nachwuchsquelle verstehen und einen entsprechenden Kontakt mit
ihm pflegen, wünschte sich gestern Ahmet Murat.
Die Kompetenzen des Jugendrates sind in der Hauptsatzung festgeschrieben.
Demnach ist er Jugendrat in spezifisch kinder- und jugendrelevanten
Angelegenheiten berechtigt, eigene Anträge, Stellungnahmen und Empfehlungen an Rat, Ausschüsse
oder Bezirksvertretungen zu richten und Anfragen an den Oberbürgermeister
zu stellen. Und davon hat er in der Vergangenheit auch Gebrauch gemacht.
Beispiel: Offener Brief zum Haushaltssanierungsplan 2012 an die Oberbürgermeisterin
geschrieben, nachzulesen auf der Homepage des Jugendrates.
Im Jugendhilfeausschuss existiert der feste Tagesordnungspunkt Bericht aus dem Jugendrat". Und im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Wohnen kommt der/die Vertreter/in des Jugendrates beim Tagesordnungspunkt Berichte aus den Beiräten" zu Wort. Auch im Ausschuss für Schule und Sport, im Integrationsausschuss, in den Bezirksvertretungen sowie im Beirat für Menschen mit Behinderungen und im Seniorenbeirat sind Jugendräte gern gesehene Gäste und gefragte Berater. Der Jugendrat hat also vielfältige Möglichkeiten, seine Wünsche, Bedenken und Anregungen vorzutragen, auch in Form von Positionspapieren. Beispiele dazu: Alkoholkonsum/Alkoholprävention" und Hauptbahnhof in Remscheid". So befasste sich beispielsweise JungeS R[ä]mscheid" mit Freizeitmöglichkeiten in der Stadt, setzt den Bus zur Kräwinkler Brücke in den Sommerferien durch, forderte einen "Parkour" am Hauptbahnhof und beteiligte sich am KultOur-Hopping der AGOT. Die Projektgruppe Bildung-Zukunft-Chancen beschäftigte sich mit dem Thema Übergang Schule-Beruf, die "Afrika-Gruppe" sammelte am Welt-Aidstag für Kinder in Uganda. Die Projektgruppe Ein Satz in 120 Sprachen" realisierte ein Video, in dem Mitbürger in ihren (unterschiedlichen) Muttersprachen zur Toleranz und Akzeptanz aufrufen. Beim Konzert United Flags 2" am 13. Dezember 2013 wurde der Spot in der Kraftstation erstmals öffentlich gezeigt. Der Film ist seit Mitte Dezember bei YouTube zu sehen. Welche Themen in den Projektgruppen behandelt werden und für welche Projekte sich der Jugendrat einsetzt, bestimmen alle Jugendlichen mit, die sich in einer Projektgruppe engagieren.