von Dipl.-Ing. Florian Böker, Architekt
Die Sanierungsarbeiten an der Lutherkirche, die bis zum Lutherjahr 2017 Komplett abgeschlossen werden sollen, laufen auf vollen Touren. Ein erster Bauabschnitt mit der Sanierung des Daches am Kirchturm wird noch vor den Weihnachtsfeiertagen fertig. Dann wird der neue Wetterhahn auf der Kirchturmspitze wieder von weit her sichtbar sein. Dafür waren in den vergangenen Wochen viele kleine Arbeitsschritte notwendig. Zuerst wurde eine neue kupferne "Zeitkapsel" (Bildmitte unten) angefertigt. In diese wurden dann am vergangenen Mittwoch zwei alte und zwei neue Dokumente gelegt, welche die Arbeiten in der Vergangenheit und die aktuellen Arbeiten der Handwerker beschreiben. In die Kupferröhre kam auch der aktuelle Satz Euromünzen, den die Stadtsparkasse zusätzlich zu ihrer großzügigen Spende gestiftet hatte. Die "Zeitkapsel" wurde sodann verschlossen und in die "Luthermütze" an der Spitze des Kaiserstiels (ein fast 24m langer Eichenstiel, auf dem das Kreuz befestigt ist) eingebaut. Das Kreuz, das durch die Firma Bauer-Brandes aus Solingen Müngsten aufgearbeitet worden war, wurde am Donnerstag wieder errichtet. Danach konnte dann am Freitag - bei bestem bergischem Wetter der neue Hahn (hier kann der Regen auch schon mal von unten kommen) aufgesetzt werden.
Der der "alte Hahn" war zuvor in unserem Büro mittels 3D-Scanner in eine Zeichnung umgesetzt worden, damit Stefan Mazur von der Firma Lacura Aqua Cut den neuen Hahn aus einer vier Millimeter dicken Edelstahlplatte schneiden konnte. Dieser Rohling wurde dann zur Schmiede Bauer-Brandes gebracht. Dort wurde die Mittelstange angebracht und der Hahn ausgewuchtet, damit er künftig seinen Schnabel in den Wind drehen und anzeigen kann, woher "gerade der Wind" weht.
In den vergangen Wochen hatte der neue Wetterhahn sein Nest in den Malerwerkstätten EPE an der Hindenburgstraße. Sebastian Epe und Sohn Clemens belegten ihn in handwerklicher Feinarbeit mit reinem 24-karätigem Blattgold (Bildmitte oben link: Clemens Epe, der derzeit in München eine spezielle Ausbildung für solche anspruchsvollen Handwerksarbeiten absolviert). Das besonders wertvolle 24-karätige Gold für den besten Wetterschutz des Hahns. Wie aufwendig die Arbeiten waren, ist in einem kurzen Zeitraffervideo auf YouTube sehr schön zu sehen. Für Sebastian Epe, selbst Mitglied im Presbyterium der Lutherkirche, war es eine Ehre, die Vergoldung des Wetterhahns vorzunehmen: "Es ist ein Geschenk unserer Familie an unsere Gemeinde. Wir freuen uns, dass der Hahn wieder auf seinem gewohnten Platz ist und dann in der Sonne leuchtet und funkelt. Den weiteren Fortgang der Arbeiten an der Kirche wird der Hahn nun von oben begleitet. Kurzfristig soll noch versucht werden, 14 der 34 Gerüstlagen zurückzubauen, um von überall den Hahn sehen zu können.