Jubilarehrungen sind in Betrieben meist Abschiedsfeiern. Bei der 151 Jahre alten SPD hingegen sind diese fast schon in der normalen Mitgliederbiographie integriert. Nicht wenige, die für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden, stellen fest, dass sie bereits seit mehreren Jahren aufgrund von Familiengründung und Beruf auf keiner Versammlung mehr gewesen sind und nehmen sich vor: Eigentlich könnte ich ja mal wieder aktiv werden. Für diejenigen, die bereits 40 oder gar 50 Jahre dabei sind, sind die Jubilarehrungen eine Gelegenheit, alte Weggefährten wieder zu treffen. Zu den geehrten gehörte jetzt auch auch Remscheids ehemalige Oberbürgermeisterin Beate Wilding, die für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde.
Das
besondere an der deutschen Sozialdemokratie ist, dass ihre Werte in immer neuen
Kontexten stets Aktualität erlangen! mit dieser Feststellung sprach der
Vorsitzende der Remscheider SPD, Sven Wiertz, zu Beginn der Veranstaltung im Haus
Becker in der Burger Straße vielen Jubilaren aus der Seele. Sie hatten
besondere Beweggründe, die sie zur SPD führten - einen Lehrer, der prominentes
SPD-Mitglied war, oder ein politisches Herzensanliegen. Dass Deutschland im
Jahre meines Eintritts (1974) Weltmeister wurde, war mir nicht so wichtig. Dass
es damals viel zu wenig Kindergartenplätze gab daran kann ich mich aber noch
gut erinnern! so die Gründerin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer
Frauen in Remscheid, Jutta Ebbinghaus, die für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde.
Die Jubilarin mit der längsten Mitgliedsdauer war Irma Treptow (bildmitte); sie wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Sie bedankte sich für die vielen Freundschaften, die sie in der SPD gefunden habe. Ich habe meine Mitarbeit in der SPD nie bereit. Es hat mir immer viel Spaß gemacht, und ich werde so lange es geht ich bin ja nun schon 86 Jahre alt noch mitmachen! Wir sind uns sicher, dich zu deinem 60. Jubiläum ehren zu können! rief Wiertz unter lebhaften Applaus der Jubilarin zu.