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Channel: Waterbölles - Soziales
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“Wir werden das prüfen. Und dann bekommen Sie Post von uns!“

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Noch kurz vor Beginn des gestrigen 2. Bürgerdialogs, zu dem Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz zur unteren Alleestraße eingeladen hatte, war über Remscheid ein heftiges Gewitter hinweggezogen und hatte die Passanten von den Straßen vertrieben. Es klarte auf, als der OB und seine Pressereferentin Viola Juric (sie notierte alle Anregungen) an einem kleinen runden Tisch unter einem Sonnen/Regenschirm auf Bürgerinnen und Bürger warteten. Doch zunächst sah es aus, als reduziere sich die Veranstaltung auf ein Treffen mit Pressevertretern (drei schreibenden und drei fotografierenden). Als sich aber die Wolken endgültig verzogen hatten und die untergehende Sonne die Szene beleuchtete, bekam Bernd Garb doch noch Gesellschaft von einigen anderen Bürgerinnen und Bürgern, die wie er an der Zukunft der Alleestraße und des Marktes interessiert sind. Garb beklagte das „Grau in Grau“ der Fußgängerzone. Grau der Plattenbelag, grau die Häuserfassaden. Würde man Fenstersimse und andere Teile der Fassaden farblich absetzen, träte die Architektur plastischer hervor, meinte er. Auch Laternen und Bänke könnt en „ruhig etwas mehr Farbe vertragen“, ohne dass die Alleestraße gleich zu bunt wirken würde. Und der Markt? Auch da hatte Bernd Garb einen Vorschlag: „Mehr Außengastronomie!“.

Brunhilde Arnolds hatte- mal abgesehen vom Taubendreck -  nichts zu kritisieren, wohl aber etwas zu loben – die Bemühungen um altengerechte Wohnungen in der Innenstadt. Sie selbst bewohnte schon geraume Zeit eine solche Wohnung mit Blick auf den Markt, die Stadtkirche und die Alleestraße (was zahlreiche Fotos beweisen, die sie in Facebook gepostet hat). Eine Wohnung in einem Außenbereich käme für sie nicht mehr in Frage, sagte sie dem Obernbürgermeister. Für ihn eine Bestätigung dafür, dass die Politik mit ihren Überlegungen, dem Wohnungsbau in der unteren Alleestraße Vorrang einzuräumen vor dem Einzelhandel, durchaus richtig liegen kann.

Das Raumausstattungsgeschäft von Nils Grunau, der sich dazu gesellte, scheint die städtische Straßenreigigung weniger im Blick zu haben als die Geschäfte in der Fußgängerzone. Jedenfalls beklagte sich Grunau bei Mast-Weisz über „Berge von Müll“ vor seinem Geschäft an der Ecke Bismarckstraße / Papenberger Straße. Auch könne dort die Polizei hin und wieder mal Streife gehen. Ältere Kunden hätten sich bei ihm über „zwielichtige Gestalten“ beschwert, durch die sie sich auf dem Bürgersteig verunsicherten gefühlt hätten. Der Oberbürgermeister hörte sich alles an, gab Viola Juric für ihr Protokoll noch ergänzende Hinweise, verzichtete aber bewusst auf eine ins Detail gehende Diskussion mit den Bürgern. “Wir werden das prüfen. Und dann bekommen Sie Post von uns!“

Das gilt auch von Wilfried G. Mehlmann. Der Berufsschullehrer äußerte sich unzufrieden mit der Lage der Postfiliale an der unteren Alleestraße. „Da komme ich mit dem Pkw nicht hin, wenn ich Pakete aufzugeben habe!“ Merke: Je größer die Pakete, desto unbequemer der Zugang vom rückwärtigen Parkplatz am Ebertplatz über die Treppe im Gebäude zum Post-Shop. Vielleicht wäre die Post in dem leerstehenden Ladenlokal /ehem. Schlecker) gegenüber der Stadtkirche tatsächlich besser aufgehoben. Doch in diese unternehmerische Entscheidung wird sich die Stadt Remscheid wohl nicht einmischen...


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