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Stadt will mehr wissen über die Vorlieben der Freizeitsportler

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Abgeschlossene bzw. laufende Baumaßnahmen:

2008Sportplatz Honsberg - Umwandlung Rasen- in Kunstrasenplatz - Aufgabe des Tennenplatzes
2010Sportanlage Lüttringhausen - Jahnplatz Umwandlung Tenne in Kunstrasen plus Freizeitflächen (Kleinspielfelder und Laufbahn)
2013Sportanlage Bergisch Born Umwandlung Tenne in Kunstrasen plus Freizeitflächen (Kleinspielfeld und Laufbahn)
2014 (im Bau)Sportanlage Neuenhof Umwandlung Tenne in Kunstrasen plus Freizeitfläche
Geplante Maßnahmen:
2015Errichtung einer 3-fach Sporthalle am Röntgen-Gymnasium
2015SportaSportanlage Bliedinghausen Umwandlung Tenne in Kunstrasen plus Freizeitfläche
2016 und 2017Sportanlage Hackenberg Errichtung Ersatzsportstätte für Röntgen-Stadion
2018Bau einer 3-fach-Sporthalle in Remscheid
2018StadioSportanlagen Reinshagen Umwandlung Tenne in Kunstrasen

Im April 2009 legte Prof. Dr. Horst Hübner legt seinen Abschlussbericht zum städtischen Sportentwicklungsplan vor. Er kam in einem langwierigen Verfahren zustande - in Form von repräsentativen Befragungen von Bürgern, Experten und Vereinen. Darauf bauten die „Handlungsempfehlungen zur Sportentwicklungsplanung 2011 – 2020“ der Stadt Remscheid auf. Am 16. März 2010 lud die Stadt die Vertreter der Sportvereine und andere Interessierte Bürger ein, unter der Moderation von Hübner in Arbeitsgruppen herausfinden, welchen Weg der Sport in den kommenden Jahren nehmen soll. Dass der bis 2020 datierende Sportentwicklungsplan schon viereinhalb Jahre später ergänzt werden soll, begründete Daniela Hannemann, die Geschäftsführerin des Sportbundes Remscheid, gestern auf einer Pressekonferenz im Rathaus mit den Worten „Damals ging es um die Bedarfe an Sportstätten. Heute stehen die Sportvereine im Focus!“ Denn wenn die Stadt in neue Sportstätten in den nächsten Jahren Millionen investieren werde, sei sie auf „passgenaue Daten“ angewiesen, ergänzte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. „Und dafür nehmen wir gerne 20.000 Euro in die Hand!“  Für eine zukunftsfähige Sportentwicklungsplanung sei nicht nur das Wissen über die Anzahl, Ausstattung und Finanzierung von Sportstätten wichtig. Es bedürfe darüber hinaus auch empirisch fundierter Informationen über das faktische Nutzerverhalten und die subjektiven Bedürfnisse und Erwartungen der unterschiedlichen Nutzergruppen dieser Anlagen.  Gemessen an den geplanten Investitionen - etwa in eine neue Dreifachsporthalle auf dem Stadtkegel – sind die 20.000 Euro eine geringfügige Ausgabe, die Mast-Weisz deshalb auch zu den „Geschäften der laufenden Verwaltung“ zählt, weshalb der neue Sportausschuss wohl nur mit einer Mitteilungsvorlage rechnen kann.

Zu den 20.000 Euro von der Stadt kommt ein Landeszuschuss in Höhe von 8.000 Euro. Dafür wird Prof. Hübner, Leiter des Arbeitsbereichs Sportsoziologie an der Uni Wuppertal, im kommenden Jahr das Ergebnis einer Bürgerbefragung vorlegen, die gestern begonnen hat. Motto: „Wer treibt wo wie lange welchen Sport? Insgesamt 2.800 nach den Zufallsprinzip ausgewählte Bürgerinnen und Bürger erhalten in diesem Monat einen Fragebogen mit der Bitte, ihn anonym auszufüllen und zurückzuschicken. Das soll vor dem Hintergrund des zunehmenden demografischen Wandels /mehr Senioren) Aufschluss geben über Veränderungen im Freizeitsport in der warmen Jahreszeit. Wie es mit dem Sport im Winter aussieht, soll dann eine zweite, gleich große Befragung im Februar ergeben.

In Herne hat eine ähnliche Befragung bereits stattgefunden. Herausgekommen ist dort, dass jüngere Frauen besonders an Zumba interessiert sind, Frauen um die 40 an Yoga und Frauen über 50 an Wassergymnastik. Bei den Herner Männern stehen offenbar Klettern und Kampfsportarten hoch im Kurs. Welche Sportarten bei Remscheider Männern und Frauen in welchen Altersgruppen und in welchen Stadtteilen auf der Wunschliste stehen, interessiere die örtlichen Sportvereine, bei denen statistisch jeder fünfte Einwohner Mitglied ist, natürlich sehr, sagte Daniela Hannemann. Die Vereine wollen mehr wissen über ihr Image und ob ihr Aufgabenprofil und die Ausstattung ihrer Sportstätten (Duschen, Umkleide) noch zeitgemäß ist. 

Aber auch Bernd Fiedler, Leiter des städtischen Fachdienstes Sport und Freizeit, ist gespannt auf die Ergebnisse: „Die müssen wir dann in unsere Sportstättenplanung einbauen!“ Mit anderen Worten: Aufgabe von Prof. Dr. Horst Hübner und seinem Mitarbeiter Oliver Wulf von der Forschungsstelle Kommunale Sportentwicklungsplanung der Uni Wuppertal wird es sein, das frühere Gutachten zu aktualisieren und die erforderlichen Handlungsmaßnahmen neu zu justieren“. Das gelingt umso besser, je mehr Fragebögen zurückgesandt werden. Mit dem Rücklauf von 40 Prozent bei der ersten Studie waren die Wissenschaftler und ihr Auftraggeber, die Stadt Remscheid, damals durchaus zufrieden.

Berichte zur Sportentwicklungsplanung

Zitat aus dem Anschreiben an die Bürgerinnen und Bürger: „Bitte beteiligen Sie sich an der Umfrage, Ihre Mitarbeit ist für die künftige Entwicklung Remscheids wichtig! (...) Die Förderung von Sport, Spiel und Bewegung in Remscheid soll der gesamten Bevölkerung innerhalb und außerhalb der Vereine zugutekommen. (...) Mit dieser Umfrage soll in Erfahrung gebracht werden, welche Sportarten und Bewegungsaktivitäten Sie betreiben, welche Sportstätten und Bewegungsräume Sie benutzen, wie Sie den Zustand der benutzten Anlagen beurteilen und ob Sie neue Sportarten kennen lernen möchten.“ Gefragt wird beispielsweise nach der Inanspruchnahme typischer Freizeitanlagen wie

Lauf-/Nordic-Walking Park (Diepmannsbachtal), Wassersport-/Freizeitanlage Kräwinklerbrücke, Laufstrecke Lennepe Bachtal, Mehrgenerationen-Fitness-Parcour Stadtpark,Mehrgenerationen-Fitness-Parcour Rosenhügel, Trasse des Werkzeugs, Balkantrasse, Freibad Eschbachtal, Sportbad, H2O und Funbox. Dahinter steht die Annahme, dass sich Ball- und Wettkampfspiele im Rückwärtsgang befinden (nach dem Ausbau der Sportanlage Hackenberg steht der Fußballpatz Düppelstraße zur Disposition) und der Gesundheitssport Auftrieb bekommen hat. Auch zum Radfahren in Remscheid wellen die Wuppertaler Wissenschaftler mehr wissen, Bernd Fiedler: „Es ist schon auffällig, dass nach dem Ausbau der Balkantrasse weit mehr Radfahrer die Lenneper Straße bevölkern als früher!“


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