
Zur Verabschiedung des neuen Bestattungsgesetzes für Nordrhein-Westfalen erklärt Jutta Velte, integrationspolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW: Das neue Bestattungsgesetz erkennt die religiöse Vielfalt in Remscheid und in ganz Nordrhein-Westfalen an. Es berücksichtigt individuelle, kulturelle und religiöse Bedürfnisse bei Begräbnissen besser als bisher. Denn zukünftig können neben Kirchen und Kommunen auch Religionsgemeinschaften Friedhöfe betreiben. Das Gesetz ermöglicht ihnen schnellere Bestattungen als bisher. Die Frist der frühestmöglichen Erdbestattung wurde auf 24 Stunden herabgesetzt. Dies kommt allen Religionen entgegen, in denen schnell bestattet werden soll, darunter Muslime, die die drittgrößte Religionsgemeinschaft in Remscheid bilden, und Menschen jüdischen Glaubens. Bisher ist in vielen Familien noch die Überführung ins Ausland die Regel. Mit dem neuen Gesetz wollen wir auch erreichen, dass die Akzeptanz von Bestattungen vor Ort wächst.
Es würde mich freuen, wenn auch die verschiedenen Religionsgemeinschaften in Remscheid durch diese neuen Möglichkeiten künftig noch enger mit ihrer Heimatstadt verwachsen. Schön wäre es daher, wenn sich der neu gewählte Integrationsrat mit diesem Thema befassen würde. Das neue Gesetz legt außerdem fest, dass künftig nur noch Grabsteine aufgestellt werden, die nicht aus ausbeuterischer Kinderarbeit stammen. Denn bisher kommen rund 80 Prozent der in Deutschland vertriebenen Grabsteine aus indischen Steinbrüchen, in denen viele Kinder unter miserablen Bedingungen arbeiten. Mit dem nun vorliegenden Gesetz soll diesem Gebaren Einhalt geboten werden.