Insgesamt Rund 100 Remscheiderinnen und Remscheider folgten gestern am Spätnachmittag dem Ruf von Remscheid Tolerant und protestierten auf der oberen Alleestraße friedlich gegen die ca. 18 Reisekader der rechtsradikalen Partei Pro NRW aus ganz NRW, die mit ausländerfeindlichen und rassistischen Parolen versuchten, Kontakte zu Passanten zu knüpfen.
Fritz Beinersdorf, Fraktionsvorsitzender der Linken, und Beatrice Schlieper, Fraktionssprecherin der Grünen, übereinstimmend: Diese Kontaktaufnahme ist ihnen nicht gelungen. Die Passanten machten einen riesengroßen Bogen um die Rechtsradikalen. Vor dem Erscheinen der aus Wuppertal angereisten Gruppe hatten die Remscheider Kommunalpolitiker zusammen mit anderen Mitgliedern von Remscheid Tolerant am Alleecenter-Brunnen die Fahne des Vereins gehisst und mit Waschkreide auf dem Pflaster signalisiert, dass die Rechtsradikalen in Remscheid nicht willkommen sind. Sie kandidieren für den Rat der Stadt.
Martin Sternkopf, dem Vorsitzenden des REMSCHEID TOLERANT E.V., war es ein Anliegen, mit dieser Aktion deutlich zu machen, dass Rassisten und Rechtsextremisten in dieser Stadt nichts zu suchen haben. Remscheid ist und bleibt eine weltoffene und tolerante Stadt mit 120 Nationen! Mit einer Hetzkampagnentournee zur Kommunal- und Europawahl versuche die Partei, ihr menschenverachtendes und rassistisches Weltbild zu propagieren, nicht zuletzt auch mit bereits hängenden Wahlplakaten, auf denen man einer unverhohlenen und unerträglichen Hetze gegen Muslima und Muslime, Flüchtlinge und Migrantinnen begegnet.
Am Abend appellierte Lothar Kaiser (Waterbölles) beim Theater-Talk von Horst Kläuser (Kall nit) auf der Bühne des Teo Otto-Theaters an die rund 200 Gäste, zur Kommunalwahl zu gehen. Denn je größer die Wahlbeteiligung, desto weniger könnte ein kleines Häuflein rechter Verwirrter mit ihrer Stimme das Wahlergebnis beeinflussen. Kaiser erhielt dafür großen Beifall.