Pressemitteilung Stadt Remscheid
Am 30. Juli 1943 erging um 23.30 Uhr der Luftalarm für das Remscheider Stadtgebiet. Nach der Bombardierung unserer bergischen Nachbarstädte in den Wochen und Monaten zuvor sollte nun auch Remscheid das Ziel der Bomberbände werden. Am frühen 31. Juli 1943 erreichten die Flugzeuge und damit der von deutschem Boden durch das NS-Regime entfesselte Weltkrieg unsere Stadt. In knapp drei Stunden zerstörten 295 Tonnen Sprengbomben und 483 Tonnen Brandbomben das, was zuvor von Generationen erschaffen worden war. 1.063 Menschen verloren in dieser Nacht ihr Leben. Zahllose Verletzte waren zu beklagen. Zahllose Bürger verloren ihr Obdach, Hab und Gut. Als die Morgendämmerung anbrach, offenbarte sich ein Bild der Zerstörung, des Schreckens und des Grauens, das sich über die Remscheider Innenstadt gelegt hatte. Sieben Jahrzehnte sind seitdem vergangen. Frieden, Freundschaft und Freiheit sind heute scheinbar selbstverständlich. Aber die Erinnerung an die Nacht des 30. auf den 31. Juli 1943 hilft zu begreifen, das scheinbar Selbstverständliche vergehen kann, wenn es nicht immer wieder bewusst bewahrt und erneuert wird. Die Opfer - unter ihnen Bürger, verschleppte Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene mahnen uns, für Frieden, für Toleranz und für Verständigung einzutreten. Oberbürgermeisterin Beate Wilding lädt deshalb alle Remscheiderinnen und Remscheider ein, gemeinsam mit ihr den Opfern am Mittwoch, 31. Juli, um 18 Uhr im Ehrenhain Reinshagen in Stille zu gedenken. Im Anschluss beginnt um 19.30 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche am Markt das Gedenkkonzert Selig sind, die da Leid tragen 70 Jahre nach der Zerstörung Remscheids aus dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms. Es singen und spielen der Chor der Evangelischen Stadtkirche, die Heinrich-Schütz-Kantorei, der Kammerchor Hückeswagen sowie Instrumentalisten und Solisten unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin Ruth Forsbach. Die Teilnehmer des Gedenkkonzertes und alle Bürgerinnen und Bürger sind außerdem herzlich dazu eingeladen, den anschließenden ökumenischen Gedenkgottesdienst um 21 Uhr in der Katholischen Kirche St. Suitbertus, Papenberger Straße, zu besuchen. Von der Stadtkirche wird gemeinsam der Weg zur Kirche St. Suitbertus gegangen. (Büro der Oberbürgermeisterin)