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Neue Koordinierungsstelle für „Kein Abschluss ohne Anschluss“

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Mitglieder des Lenkungskreises
Übergang Schule – Beruf/Studium

Stadt Remscheid, Vorsitz Oberbürgermeisterin bzw. Vertretung im Amt
Agentur für Arbeit Solingen - Wuppertal
Arbeitgeberverband von Remscheid und Umgebung e.V.
Bergische Universität
Deutscher Gewerkschaftsbund
Stadt Remscheid, Gleichstellungsbeauftragte
Industrie- und Handelskammer
Jobcenter Remscheid
Sprecher der AG Jugendsozialarbeit
Stadt Remscheid, Kommunale Koordinierungsstelle
Kreishandwerkerschaft
RegionalagenturBergisches Städtedreieck
Schulamt für die Stadt Remscheid
Zentraldienst Integration und Migration
Alle Remscheider Schulleitungen der Sek I

Seit November 2011 ist in NRW ein flächendeckendes Übergangssystems von der Schule in den Beruf beschlossene Sache. Es soll kommunal gesteuertwerden. In drei Handlungsfeldern (Studien- und Berufsorientierung, Übergangssystem, Attraktivitätssteigerung des Dualen Systems) wird seitdem parallel daran gearbeitet, allen Jugendlichen eine verbindliche Ausbildungsperspektive zu eröffnen. Das Ziel der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ist ein flächendeckendes und präventives Vorgehen in der Berufsorientierung der Schulen der Sekundarstufe I, in den Maßnahmen des Übergangsystems bis hin zur Ausbildung, um sowohl der Orientierungslosigkeit mancher Schüler als auch dem drohenden Fachkräftemangel der Wirtschaft zu begegnen.

Im Bereich Studien- und Berufsorientierung erfolgt von der 8. Klasse an in allen Schulformen eine curricular verankerte Auseinandersetzung mit den möglichen Berufsperspektiven, die durch verschiedene Standardelemente (Potenzialanalyse, praktische Berufsfelderkundung, Dokumentation des Prozesses durch ein Portfolioinstrument) strukturiert ist. Auf diese Weise wird für alle Schülerinnen und Schüler eine Anschlussvereinbarung erarbeitet, die durch eine reflektierte Berufswahl den Weg in den Beruf ebnet. Die Verantwortung in diesem Bereich liegt bei den Schulen, die diese Aufgabe unter Einbeziehung der Eltern in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren (Bundes-agentur für Arbeit, Wirtschaft) schultern.

Die Jugendlichen, die nach dem Verlassen der Schule noch nicht ausbildungsreif sind,noch keine Entscheidung für einen Beruf treffen konnten oder keine passende Ausbildung beginnenkonnten, werden im Übergangssystem weiter gefördert. Derzeit ist dieses Hilfesystem sehr vielfältig, aber auch sehr undurchsichtig. Hier ist es die Aufgabe, Transparenz für Jugendliche, Eltern und Beratende herzustellen und durch die Erhebung von Daten Bedarf und Angebote miteinander zu koordinieren, auch um eine Planungsgrundlage für die Anbieter herzustellen. Eine kluge Kombination von Praxiserprobung und Bildung ist sinnvoll, damit Potenziale und Fähigkeiten von Jugendlichen in geeigneten Ausbildungsgängen fruchtbar gemacht werden. Wichtige Akteure sind hier die Träger der Jugendberufshilfe, die Bundesagentur für Arbeit, die Wirtschaft und die Berufskollegs.

Als dritten Bereich nennt der Ausbildungskonsens die Verdeutlichung der Attraktivität des dualen Ausbildungssystems. Denn es lässt sich die Tendenz feststellen, dass immer mehr Jugendliche sehr lange Zeit in den Schulen verbringen und erst sehr spät ins Berufsleben eintreten, ohne dass sie für ihre Zukunft profitieren würden. Darum soll das bewährte duale System mit seinen Chancen für sehr unterschiedliche Talente stärker herausgestellt werden. Um das zu erreichen, müssen alle Akteure intensiver zusammenarbeiten.

Wichtig ist dem Landesvorhaben die Koordinierung aller Ansätze auf der Ebene der Kommune. Der Prozess der Koordinierung in Remscheid erfordert einen regelmäßigen Austausch aller Akteure auf Augenhöhe und die verbindliche Verabredung von Verfahren untereinander. Diesen Prozess unterstützt die kommunale Koordinierungsstelle.

Mit Ratsbeschluss vom 26. Juni 2013 wurde in Remscheid eine Kommunale Koordinierungsstelle eingerichtet. Diese hat nach dem positiven Förderbescheid der Bezirksregierung Düsseldorf in Höhe von 173.862,39 € (bis 31.12.2014) am 1. August 2013 die Arbeit aufgenommen. Sie befindet sich seit dem 12. September 2013 im Hause Elberfelder Str. 32 (in den ehemaligen Räumen der VHS), Tür an Tür mit dem Kommunalen Integrationszentrum. Die aus drei Personen bestehende kommunale Koordinierungsstelle arbeitet eng zusammen mit dem Regionalen Bildungsbüro. Organisatorisch zeigt sich das an der gemeinsamen Leitung und der für beide Aufgabenfelder tätigen Geschäftsführung.

Am 23. Januar 2014 konstituierte sich der Lenkungskreis Übergang Schule–Beruf/Studium, der aus dem Beirat Schule–Beruf erwachsen ist. Ertrifft die erforderlichen strategischen Entscheidungen, steuert die Vernetzung der Akteure und sichert dieNetzwerkarbeit im Sinne einer kommunalen Verantwortungsgemeinschaft,trägt zur Schaffung von Transparenz im System beiund beschließt die in Facharbeitsgruppen vorbereiteten Handlungsempfehlungen und Vereinbarungen. Das Gremium ist dem Konsensprinzip verpflichtet; alle Beteiligten bleiben autonom in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen. Details regelt eine Geschäftsordnung. Auf der operativen Ebene sind drei Facharbeitsgruppen vorgesehen, die den drei Handlungsfeldern zugeordnet sind. Es ist möglich, dass sich zur ersten Arbeitsgruppe (Studien- und Berufsorientierung) noch Untergruppen bilden werden, weil das Arbeitsfeld sehr umfangreich ist.

Für Ende März plant die Bezirksregierung Düsseldorf eine Startveranstaltungfür alle Remscheider Schulen. Dann sollen die Arbeitsbereiche näher erläutert werden. Da Remscheid eine sog. „Kommune der 3. Förderwelle“ ist, können die Fördermittel für die Schulen zum Schuljahr 2014/15 beantragt werden. Derzeiterfolgt die Unterstützung noch über das Bundesinstitut für Berufsbildung auf Antrag des Berufsbildungszentrums der Remscheider Metall- und Elektroindustrie GmbH (BZI). Dort liegt eine Förderzusage für einen Großteil der Remscheider Schulen bis August 2015 vor. Bis Ende des Förderzeitraums sollen folgende Arbeitsschwerpunkte bearbeitet werden:

  • Einrichtung der Arbeitsgruppen
  • Software-gestützte Bestandsaufnahme zur Berufsorientierung an Schulen
  • Software-gestützte Bestandsaufnahme zum Übergangssystem und Erstellung einer Übersicht
  • Abschluss einer detaillierten Planungsvereinbarung zwischender Stadt Remscheid und dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales
  • Erarbeitung der Grundlagen für den Start von Schulen in „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (Qualitätskriterien von Potenzialanalysen, Benennung von Trägern, Konzept für die Berufsfelderkundung, …)

(aus Mitteilungsvorlage der Stadtverwaltung für Sozilausschuss, Jugendhilfeausschuss, Schulausschuss und Integrationsausschuss)


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