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Channel: Waterbölles - Soziales
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Fritz Beinersdorf hätte sich mehr Fakten gewünscht

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„Ratsmehrheit für die verkaufsoffenen Sonntage“, titelte der Waterbölles am 10. April. Es folgte eine Anfrage der Linken zur Ratssitzung am vergangenen Donnerstag, wie sich der Leerstand im Einzelhandel seit der Einführung der sonntäglichen Ladenöffnungszeiten 2013 bis heute verändert habe. Die Antwort der Verwaltung: „Aus Sicht der Stadtverwaltung dienen verkaufsoffene Sonntage nicht nur kommerziellen Interessen des Handels, sie sichern auch die Multifunktionalität und damit die Attraktivität der Innenstädte. Gerade zu verkaufsoffenen Sonntagen zeigt sich die Innenstadt als Kulturraum, als Kommunikationsort, als Freizeitraum und Ort der Begegnung. Damit ergibt sich ein wichtiger Effekt für den jeweiligen Standort, denn die Angebote an solchen Tagen ergänzen sich und machen die Innenstadt zu einem Erlebnisraum. Somit leisten verkaufsoffene Sonntage einen Beitrag zur Ansprache von Besucherinnen und Besuchern aus der Region sowie Bindung der Bürgerinnen und Bürger an die jeweiligen Stadtzentren.“

Im Übrigen wird auf die Die IHK Nord Westfalen verwiesen, die  sieben Gründe für den Erhalt verkaufsoffener Sonntage zusammengestellt hatte:

  • „Verkaufsoffene Sonntage schaffen Nachfrage und führen so zu höheren Umsätzen im Einzelhandel.
  • Verkaufsoffene Sonntage sind eine Chance für den stationären Einzelhandel, seine Leistungsfähigkeit und seinen Service zu präsentieren.
  • Verkaufsoffene Sonntage stärken den stationären Einzelhandel in den Innenstädten im Wettbewerb mit dem Online-Handel und den Einkaufszentren auf der sog. Grünen Wiese.
  • Verkaufsoffene Sonntage tragen dazu bei, eine mittelständische Struktur von inhabergeführten Familienbetrieben zu sichern und damit ein unverwechselbares Profil der jeweiligen Stadt zu erhalten.
  • Verkaufsoffene Sonntage sorgen für belebte Innenstädte und mehr Frequenzen in Gastronomie und Freizeitwirtschaft. Verkaufsoffene Sonntage stärken städtische Events und Kulturveranstaltungen.
  • Verkaufsoffene Sonntage tragen dazu bei, die Arbeits- und Ausbildungsplätze im Einzelhandel zu sichern.“

Dem könne entnommen werden, so die Verwaltung, „dass durch verkaufsoffene Sonntage positive Einflüsse auf die Innenstädte entstehen können und somit dem scheinbar sukzessiven Rückgang des stationären Einzelhandels im Großteil deutscher Innenstädte entgegengewirkt werden kann. Allerdings sind Verkaufsoffene Sonntage keine absolute Garantie oder „das“ Mittel für die Behebung von Leerständen. Die Einflüsse darauf, ob in einer Einkaufsstraße Leerstände gefüllt werden können, sind mannigfaltig. Es dürften der Internethandel, die Sortimentsausweitung der Discounter, sonstige Veränderungen der Kaufgewohnheiten, die Überalterung der Geschäftsinhaber, fehlende Nachfolger oder die Nähe zu anderen Großstädten sein, die dem stationären Einzelhandel zusetzen. Es muss erklärtes Ziel der Stadtentwicklung sein, den Bestand an stationärem Handel zunächst zu sichern und neue Geschäfte anzusiedeln. Im Rahmen dessen sind verkaufsoffene Sonntage ein Instrumentarium zur Stärkung der Innenstädte und werden bei der Vermittlung von verfügbaren Ladenlokalen fast ausnahmslos als Bestandteil des lokalen Angebots nachgefragt.“

Auf Nachfrage von Fritz Beinersdorf, Fraktionsvorsitzender der Linken, bestätigte der Technische Beigeordnete Peter Heine, dass er positive Effekte der verkaufsoffenen Sonntage sehe, wenngleich diese nicht zu quantifizieren seien. Aber „die Vermutung liegt nahe, zumal einzelne Ladenbesitzer bestätigen, dass die verkaufsoffenen Sonntage ihnen (finanziell) gut tun!“ – Dazu Beinersdorf: „Mir wären Fakten lieber gewesen als Vermutungen!“


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