Jugendpolitische Position der AGOT Die in der AGOT zusammengeschlossenen Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit stehen gemeinsam mit vielen anderen demokratischen Kräften in unserer Stadt für
Remscheid ist eine bunte und weltoffene Stadt, in der die Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit gemeinsam mit den Jugendverbänden gerne und hoch motiviert präventive und integrierende Arbeit leisten. Demokratisches Verhalten, solidarisches Handeln und die Übernahme von Verantwortung in vielen Bereichen, gewaltfreie Konfliktlösung, Engagement für Vielfalt, Respekt und Menschenwürde sowie die Unterstützung der Entwicklung von jungen Menschen zu mündigen, kritikfähigen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeiten durch Bildungsangebote sind wesentliche Stichworte, die in der Kinder- und Jugendarbeit in Remscheid zentrale Bedeutung haben. Diese Ziele und Werte der Erziehung junger Menschen sind gesetzlicher Auftrag der Jugendhilfe und damit der AGOT. (vgl. Sozialgesetzbuch; Achtes Buch [Kinder- und Jugendhilfe9. Kinder- und Jugendfördergesetz NRW.) Die Verlässlichkeit und Beständigkeit des kontinuierlichen Engagements von Kolleg*innen in dieser Arbeit stärken die nachhaltige Wirkung einer Haltung, die Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die notwendige Orientierung für ihre soziale Entwicklung bietet. In unseren Einrichtungen und Angeboten achten wir darauf, dass niemand wegen seines Geschlechts, seiner Herkunft, seines Glaubens, seines Alters, seiner sexuellen Identität oder einer Behinderung benachteiligt oder gar Ziel von Gewalt wird. Verbale Hetzparolen, aggressive Aufmärsche oder die Schändung von Mahnmalen und Gedenkstätten beeinträchtigen das Gefühl der Freiheit und Sicherheit und versetzen Menschen in Angst. Fremdenfeindliche Angriffe, Übergriffe auf Ausländer*innen, Asylsuchende, Obdachlose oder Andersdenkende und -lebende sind durch nichts zu rechtfertigen und werden von uns entschieden abgelehnt. Wir leben und arbeiten gerne in Remscheid und für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in dieser Stadt. Wir stehen für aktives und gewaltfreies Handeln, Solidarität, Akzeptanz, Gerechtigkeit und Freiheit. In der Kinder- und Jugendarbeit erleben junge Menschen Mitbestimmung, Menschenwürde, Eigenverantwortung, couragierte Vorbilder und Ansprechpartner*innen. Wer so in seiner Entwicklung begleitet und unterstützt wird, kann sich auch selbst für Demokratie stark machen. Deshalb ist die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit eine Investition in die demokratische Zukunft unserer Stadt. |
Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit Remscheid (AGOT)
Terroristische Anschläge, Fake-News, soziale Ungerechtigkeiten und eine daraus resultierende, angstschürende Polemik rechtspopulistischer Parteien und Wählergemeinschaften, scheinen in Teilen unserer Gesellschaft Fremdenfeindlichkeit wieder salonfähig werden zu lassen. Auch in Remscheid sind Einrichtungen der AG Offene Kinder- und Jugendarbeit in Remscheid (AGOT) Ziel fremdenfeindlicher Aktionen geworden. In den Jahren 2014 und 2015 hat der Jugendrat der Stadt Remscheid Schilder der bundesweiten Aktion Respekt Kein Platz für Rassismus in verschiedenen Einrichtungen der AGOT als Zeichen der Toleranz angebracht. Zum wiederholten Male wurden Respektschilder nachts entfernt, Fenster und Türen beschädigt und mit fremdenfeindlichen Parolen beschmiert. Die polizeilichen Ermittlungen hierzu laufen.
Nicht nur Einrichtungen der AGOT sind von solchen Übergriffen betroffen, sondern auch Remscheider Vereine, Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Privatpersonen, die in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Gerade im Remscheider Stadtteil Lennep häufen sich Angriffe auf Eigentum von Menschen, die sich offen für eine tolerante Gesellschaft, gegen Fremdenfeindlichkeit und für Respekt gegenüber unterschiedlichsten Lebensentwürfen aussprechen und einsetzen.
Aber dennoch, nein gerade deswegen, sehen wir die Notwendigkeit, Jugendlichen die sich gegen Gewalt, Rassismus und Extremismus aussprechen wollen, eine Stimme und die Möglichkeit der Partizipation, in Form eines Musikfestivals zu geben, um sich in ihrer jugendtypischen Art für ein vielfältiges und tolerantes Remscheid stark machen zu können. RS UNITED FESTIVAL findet am 29./30. September im Lenneper Jugendzentrum Die Welle, Wallstr. 54, statt. Einlass ist um 18 Uhr. Aus Solidarität mit den in Lennep lebenden, engagierten Menschen und Einrichtungen, haben wir den Veranstaltungsort dieses Jahr bewusst in diesen Stadtteil gelegt. Das RS UNITED FESTIVAL ist ein Fest der Jugendkultur. Vertreter*innen der AGOT haben diesen Tag gemeinsam mit dem Jugendrat der Stadt Remscheid geplant. Neben der politischen Botschaft wird auch ein attraktives und ansprechendes Programm geboten werden.
Eingebunden ist das Festival in die Nacht der Jugendkultur. Mehr als 160 Kultur-Events von Jugendlichen für Jugendliche finden am 29. und 30. September während der Nacht der Jugendkultur, unter dem Titel Nachtfrequenz2017, in ganz Nordrhein-Westfalen statt. Um eine Strahlkraft der Botschaft RS United wir leben das über den Tag hinaus zu erreichen, werden an die Besucher*innen des Festivals Bändchen mit dem RS United Logo verteilt. Nachhaltig tragen diese somit die Forderung nach Toleranz und Vielfalt auch über den Tag hinaus in die Stadt. Die Initiative Kein Mensch ist illegal wird mit einem Infostand vertreten sein und es wird einen Büchertisch mit Informationen der Landeszentrale für politische Bildung geben. Der Jugendrat der Stadt Remscheid wird außerdem mit einer Fotoaktion vertreten sein.