Neue Ideen für die Innenstadt gesucht? In Remscheid haben sich der Fachdienst Stadtentwicklung, Wirtschaft und Liegenschaften und das Innenstadtmanagement mit der ISG Alleestraße zusammengetan, um die Alleestraße vom Markt bis zum ersten Pavillon ein wenig aufzumischen. So ist es gelungen, die Schaufensterausstellung Gute Geschäfte Was kommt nach dem Einzelhandel? der Landesinitiative StadtBauKultur NRW nach Remscheid zu holen. Uns hat die Kooperation verschiedener Akteure in der Stadt überzeugt, so dass Remscheid mit der Alleestraße der richtige Ort für unsere Ausstellung ist, sagt Dr. Hanna Hinrichs von der Landesinitiative. Ab heute werden in den Schaufenstern leerstehender Geschäfte an der unteren Alleestraße unterschiedliche Ursachen für Leerstände dargestellt und zugleich, wie wichtig der Einzelhandel für eine lebendige Stadt ist. Dafür kann der Verein ISG Alleestraße die Schaufenster von acht leer stehenden Ladenlokalen an der Alleestraße 10 bis 42a nutzen. Die Eigentümerinnen und Eigentümer stellen diese bis zum 29. Oktober zur Verfügung. Dort finden interessierte Passanten einige Beispiele für erfolgreiche Umnutzungen. Die Ideen reichen von zeitlich begrenzten Zwischennutzungen über eine Starthilfe für Gründerinnen und Gründer bis hin zur genossenschaftlich organisierten Einkaufsmöglichkeit.
Diese Projekte funktionieren ganz unterschiedlich: Mal sind es einzelne Privatleute, die ein Projekt realisieren, mal schließen sich Interessensvertreter in einer Stadt zusammen, mal ist es die Stadtverwaltung selbst, die die Initiative ergreift. Wir hoffen, dass wir hier nicht nur bei den Eigentümerinnen und Eigentümern das Bewusstsein dafür schärfen, dass man dem Leerstand nur gemeinsam begegnen kann, sagt Joachim Karp von der Wirtschaftsförderung der Stadt Remscheid.
Der Waterbölles fragte Jochen Rohr, was aus den Räumen seines früheren Schuhgeschäftes einmal werden könnte. |
Begleitend zur Ausstellung gibt es zahlreiche öffentliche Führungen; sie sind geplant für Freitag, 29. September, 12.15 Uhr; Mittwoch, 4. Oktober, 18 Uhr; Donnerstag, 12. Oktober, 15.30 Uhr; Mittwoch, 18. Oktober, 18 Uhr, Samstag, 28. Oktober, 18 Uhr (Treffpunkt: Markt 13). Vertieft diskutiert werden die Themen bei einer Fachveranstaltung am Donnerstag, 26. Oktober, von 10 bis 14.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses. Eine Anmeldung für alle Veranstaltungen ist möglich unter www.gute-geschaefte.nrw oder im Innenstadtbüro Markt 13.
StadtBauKultur NRW e. V., finanziert vom Bauministerium NRW, hat den kleinteiligen, eigentümergeführten Einzelhandel im Focus, der sich besonders aus den kleinen Städten und den weniger attraktiven Lagen vielfach zurückzieht. Das bedeutet nicht nur einen Verlust an Nahversorgungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen, es ist auch ein Verlust an Stadtkultur. Denn was wäre die europäische Stadt ohne den kleinteiligen Einzelhandel, der dem öffentlichen Leben und der Architektur der Stadt seine Prägung verliehen hat? StadtBauKultur NRW hat sich der Frage angenommen, wie diese Architektur wieder belebt werden kann, wenn das mit klassischen Einzelhandelskonzepten nicht mehr gelingt und hat hierzu im vergangenen Jahr die Ausstellung konzipiert, die heute um 19 Uhr in den Räumen des früheren Schuhhauses Rohr von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Tim Rieniets, Geschäftsführer von StadtBauKultur NRW, und Ralf Wieber, Geschäftsführer der ISG Alleestraße e. V., eröffnet wird.
Im Video oben Tim Rieniets, Joachim Karp (Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Stadt) und Heinrich Ammelt (Abteilung Stadtentwicklung und Rahmenplanung).