Auseinandersetzung in Remscheid endete blutig, überschrieb die Polizei im Internet ihren Bericht über einen Einsatz in der Nacht zu Samstag auf dem Feuerwehrfest in Lüttringhausen. Dort waren nach Angaben der Polizei mehrere Personen in einen Streit geraten, an dessen Ende ein 18-Jähriger schwer verletzt wurde. Zuvor soll sich der Heranwachsende mit einem 33-jährigen Mann auf dem Fest Am Schützenplatz gestritten haben, als eine 28-jährige Frau hinzukam. Diese soll dem Jüngeren ein Bierglas ins Gesicht geschlagen haben. Der junge Mann erlitt Schnittwunden im Gesicht und musste nach ärztlicher Versorgung vor Ort von einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Dort blieb er zur weiteren stationären Behandlung. Die 28-Jährige war sichtlich alkoholisiert, ihr wurde einen Blutprobe entnommen. Sie erwartet nun ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung.
Die 28-Jährige ist die Schwester des 33-Jägrigen, der mit dem jüngeren in Streit geriet. Aus welchen Gründen, ist noch unklar. Auch das wird jetzt die Staatsanwaltschaft zu klären haben. Gegenüber der Polizei soll die Beschuldigte ausgesagt haben, sie habe ihren Bruder zu Hilfe kommen wollen. Etwa drei Zentimeter lang ist die Schnittverletzung des jungen Mannes zwischen Nase und Mund, die er bei dem Angriff mit dem Bierglas davontrug. Die Wunde habe mit elf Stichen genäht werden müssen, berichten heute RGA und BM. Ferner hätten die Ärzte an vier Stellen Klammern setzen müssen.
Für die Polizei ein alltäglicher Fall? Mag sein. Nicht so für den städtischen Sozialdezernenten Thomas Neuhaus. Er ist der Dienstvorgesetzte aller Mitarbeiterinnen in den städtischen Kindertageseinrichtungen. Und dort arbeitete bislang auch die 28-Jährige. Deshalb war die Attacke mit dem Bierglas auch ein Thema in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsvorstands unter Leitung von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Man habe entschieden, vor der Klärung personalrechtlicher Fragen (im Dialog mit dem Personalrat) das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abzuwarten, sagte Neuhaus dem Waterbölles gestern Abend am Rande einer Veranstaltung. Vor allem aber: Die Mitarbeiterin sei vorläufig zu Büroarbeiten in die Verwaltung versetzt worden. Denn das sensible Arbeitsfeld eines Kindergartens sei für die Mitarbeiterin gegenwärtig nicht der richtige Platz. Zur Frage, ob die 28-Jährge mit einem Disziplinarverfahren rechnen müsse, wollte sich Neuhaus gestern nicht äußern.