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Flüchtlingsambulanz erhält Innovationsförderpreis

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Im Bild: Mark Großmeier, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde (links) und Dr. med. Gerhard Hapfelmeier, Chefarzt des Zentrums für Seelische Gesundheit des Kindes-/Jugendalters am Sana-Klinikum Remscheid (rechts).Pressemitteilung des Sana Klinikums Remscheid

Die Flüchtlingsambulanz des Sana Klinikums Remscheid wurde in diesem Jahr mit dem Innovationsförderpreis der Fachgruppe Psychiatrie der Stadt Wuppertal ausgezeichnet. Den mit 3.500 € dotieren Preis erhält die Flüchtlingsambulanz dafür, dass sie traumatisierten Kindern und Jugendlichen aus Krisengebieten eine ambulante Betreuung bietet, die zudem auch eine detaillierte Diagnostik erlaubt. Der Innovationsförderpreis der Fachgruppe Psychiatrie wird Einrichtungen verliehen, die in ihrem Behandlungskonzept neue Wege beschreiten. Dr. Gerhard Hapfelmeier, Chefarzt des Zentrums für Seelische Gesundheit des Kindes-/Jugendalters am Sana-Klinikum Remscheid: „Traumatisierte Kinder- und Jugendliche aus Krisengebieten finden bei uns eine kompetente Anlaufstelle und müssen nicht mehr den Weg in die Notfallambulanzen der Psychiatrien suchen. Der Behandlungsbedarf ist groß, denn viele Kinder und Jugendliche haben auf der Flucht aus ihren Heimatgebieten traumatische Erlebnisse durchlitten.“

 Seit Januar 2016 hat der Chefarzt zusammen mit seinen Kollegen in der in Wuppertal ansässigen Flüchtlingsambulanz rund 400 traumatisierte Jugendliche betreut, davon rund 150 in kontinuierlicher therapeutischer Begleitung. „Uns ist es wichtig, diesen Kindern und Jugendlichen optimale Behandlung bieten zu können, die auf einer ausführlichen medizinischen Diagnose beruht.“ Durch eine umfassende Diagnostik kann festgestellt werden, ob und in welchem Umfang eine Traumafolgestörung vorliegt. Denn nicht unbedingt alle Betroffenen, die sich in der Ambulanz vorstellen, haben auch ein Trauma erfahren, und von denen, die Traumatisches erlebt haben, leiden keineswegs alle unter Folgestörungen.

Hilfreich für die Behandlung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen ist  ein Konzept, das sich stark an der Symptomatik der Patienten orientiert. Ermöglicht wird dies durch das  innovative „Stabilisierungstraining für jugendliche Flüchtlinge mit Traumafolgestörungen“. Durch den Einsatz von Videos und Bildmaterialien ist eine spracharme Durchführung möglich, sodass auch Jugendliche mit geringen Deutschkenntnissen von dem Training profitieren können. „Unsere Flüchtlingsambulanz wird sehr gut von Patienten sowie von den Anlaufstellen, die Patienten betreuen wie zum Beispiel Wohnheime, angenommen. Wir arbeiten objektiv und kritisch, fungieren als Behandler und Gutachter und können mit unserer fachlichen medizinischen Expertise das Krankheitsbild des Patienten einschätzen und behandeln. Zudem stehen wir in engem Kontakt zu betreuenden Ämtern, die oft unsere Expertise als Gutachter in Anspruch nehmen“, erläutert Dr. Gerhard Hapfelmeier. „Die Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse und deren Folgeschäden ermöglicht den Kindern und Jugendlichen eine stabile Zukunft. Dass wir als Ärzte in unserer Flüchtlingsambulanz einen Teil dazu beitragen können, den Kindern dies zu ermöglichen, macht uns stolz“.


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