Waterbölles-Kommentar
Sind Sie schon wählen gegangen? Nein?!! Macht nichts, Sie haben ja noch ein paar Stunden Zeit. Sie gehören zu den etwa 95.000 Bürgern, die in Remscheid und Radevormwald Wahlrecht haben (in Remscheid allein sind es 77.300) und die dieses Recht hoffentlich bis 18 Uhr auch ausüben werden. Denn je geringer die Wahlbeteiligung, desto größer der prozentuale Anteil der Parteien an rechten und linken Rand des Parteienspektrums, die mit unserem Land und mit Europa, wie ich finde, nichts Gutes im Sinn haben. Also lassen Sie Ihre Stimme nicht verfallen!
Für die Anhänger von SPD und CDU geht heute ein wochenlanges Wechselbad der Gefühle zu Ende. Mal wähnten sich die einen im Aufwind, mal die anderen. Nun sieht es nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Jedenfalls sagen das die Demoskopen. Im neuen Wahlkreis 035 Remscheid / Oberbergischer Kreis III, konservativer zugeschnitten als der bisherige (ohne Rade) könnte das für den SPD-Kandidaten Sven Wolf eng werden. 2012 ließ er mit 43,5 Prozent der Wählerstimmen seinen CDU-Konkurrenten Jens Peter Nettekoven deutlich hinter sich; der kam nur auf 30,6 Prozent der Stimmen. Und auch bei den Zweitstimmen lag die SPD damals mit 30,6 Prozent deutlich vor der CDU (23,5 Prozent). Nettekoven zog deshalb erst später, als Nachrücker, ebenfalls in den Landtag ein.
Beide Direktkandidaten werden ab 18 Uhr in ihren Parteizentralen am Ebertplatz erwartet. Im Ämterhaus, wo Stadtdirektor Dr. Christian Henkelmann wie gewohnt die Ergebnisse aus den insgesamt 54 Remscheider Wahllokalen verkünden wird, die Bernd Hoffmann und sein Team zusammentragen werden (ermittelt in den Wahllokalen von rund 400 Wahlhelfern), ist mit Sven Wolf und Jens Peter Nettekoven erst zu rechnen, wenn Sieger und Verlierer feststehen. Denn das Bild eines womöglich gespannt-nervös Fiebernden, sollte es wirklich eng werden, will keiner von beiden gerne in der Öffentlichkeit abgeben.
Das bedeutet, dass der Sieger wohl erst gegen 21 Uhr ins Ämterhaus kommen wird, um sich feiern zu lassen können. Denn vorher sei das Endergebnis des Wahlkreises nicht zu erwarten, meint Bernd Hofmann und verweist auf den langen Wahlzettel. Der enthält in der rechten Spalte für die Zweitstimmen insgesamt 31 Parteien und muss deshalb vor dem Einwurf in die Wahlurne mehrfach gefaltet, d. h. von den Wahlhelfern bei der Stimmauszählung auch wieder entfaltet werden. Und das dürfte Zeit kosten...