Unter den Türken, die zum Referendum von Ministerpräsident Erdogan in Botschaft / Konsulat ihre Stimme abgaben, waren mehrere, die dabei ihr blaues Wunder erlebten: Ihr türkischer Pass wurde einbehalten. Ob das auch einigen der 5.900 Türken passiert sei, die in Remscheid wohnen, wollte in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses Jens Peter Nettekoven wissen, der Fraktionsvorsitzende der CDU. Doch darüber liegen im Rathaus keine konkreten Zahlen vor. Wohl aber konnte Claudia Schwarzweller, die Leiterin der Ausländerbehörde, berichten, dass die Bezirksregierung in Arnsberg der Stadt Remscheid einige Türken zugewiesen habe, die in Deutschland Asyl beantragt hätten. Gestiegen sei inzwischen wieder das Interesse türkischer Mitbürger an einer deutschen Einbürgerung.
Auch im vergangenen Jahr haben wieder Remscheider Mitbürgerinnen und Mitbürger die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Um dies entsprechend zu würdigen, hatte die Stadt Remscheid sie gestern Nachmittag zu einer Einbürgerungsfeier in den Großen Sitzungssaal des Rathauses eingeladen. Musikalisch umrahmt wurde sie vom Streichquartett der Bergischen Symphoniker. Dieses Land, diese Stadt wäre ohne Sie nicht vorstellbar, sagte der Oberbürgermeister den neuen deutschen Staatsbürgern zur Begrüßung. Das sollten sich auch diejenigen hinter die Ohren schreiben, die in Zugewanderten nur Probleme sehen. Denen sage ich: Nein, Ihr seid ein Problem, Ihr stört das Zusammenleben in unserer Stadt! Neben dem OB sprach auch Erden Ankay-Nachtwein, die Vorsitzende des städtischen Integrationsrates, zu den Neubürger/innen. Deren elterliche Wurzeln waren diesmal kosovarisch-serbisch, spanisch-ecuadorianisch, türkisch, britisch, portugiesisch, spanisch, kenianisch, ghanaisch, bulgarisch, italienisch, pakistanisch, iranisch, polnisch und slowenisch. (Im Waterbölles-Interview einige der neuen Staatsbürger).