Die Zahl der Flüchtlinge, die in Remscheid eine Unterkunft brauchen, steigt zwar nicht mehr dramatisch, aber doch kontinuierlich. Wie Claudia Schwarzweller, die Leiterin des städtischen Fachdienstes Zuwanderung, am Donnerstag im Integrationsrat berichtete, leben in Remscheid inzwischen 1.538 geflüchtete Menschen (359 in Flüchtlingsunterkünften und 1.179 in angemieteten Wohnungen). Ende 2015 waren es noch 1.312. Bis Ende dieses Jahres rechnet die Stadt Remscheid mit der Zuweisung weiterer 150 Flüchtlinge durch die Bezirksregierung Arnsberg. Damit läge die Gesamtzahl dann Ende Dezember bei 1.688. 1.819 wären es, hätten sich in diesem Jahr nicht bislang 131 Flüchtlinge, deren Asylantrag abgelehnt worden war, für die Rückreise in ihre Heimatländer entschieden. Für 40 abgelehnte Flüchtlinge, die die Rückreise verweigern, habe die Stadt Remscheid die Abschiebung eingeleitet.
Der Waterbölles fragte gestern bei Cladia Schwarzweller nach. Antwort: "Davon wurden 24 Abschiebungen vollzogen, 15 Verfahren erledigten sich vor dem Vollzug (u. a. wegen Untertauchen, Krankheit, freiwilliger Ausreise), bei einem Verfahren steht der Abschiebungstermin noch bevor."
In dem Sachstandsbericht zu Förder-und Bildungsmaßnahmen für Flüchtlinge, den der Integrationsrat zustimmend zur Kenntnis nahm, heißt es, eine nicht unerhebliche Anzahl der Flüchtlinge habe eine berechtigte Bleiberechtsperspektive. Dazu zählen Geflüchtete aus den Ländern Iran, Irak, Syrien, Eritrea und Somalia. Zitat: Bei diesem Personenkreis sollen schnellst möglichst Integrationsmaßnahmen greifen. In mehreren Informationsveranstaltungen des Kommunalen Integrationszentrums wurden die Geflüchteten in ihrer jeweiligen Herkunftssprache über aufenthaltsrechtliche Bestimmungen, Integrationskurse, Bildungsangebote, Kultur- und Weiterbildungsangebote sowie Freizeitangebote in Kooperation mit den jeweiligen Fachexperten informiert und Ansprechpartner benannt. Seit der verstärkten Zuweisung von geflohenen Menschen nach Remscheid habe das Kommunale Integrationszentrum (KI) der Stadt Remscheid, einem Ratsbeschluss folgend, den Schwerpunkt auf das Handlungsfeld schulische Bildung gelegt. So sei ein Netzwerk aus qualifizierten Bildungsangeboten entlang der Bildungskette (von der KiTa bis zum Berufseinstieg) zur Integration von geflüchteten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen entstanden.
Zur Koordinierung der Sprachlernangebote für Geflüchtete in Remscheid gehöre auch die aktuelle und regelmäßige Abfrage und Zusammenstellung aller niederschwelligen Sprach- und Integrationskurse (BAMF-Kurse), ferner die Vernetzung und Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften sowie Beratung von Bildungsinstitutionen. Zitat: Das KI Remscheid organisiert Arbeitskreise für Lehrkräfte, die mit neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern arbeiten, und berät neu zugewanderte Kinder und Jugendliche und deren Eltern zum Schulsystem und über die Möglichkeiten, in Remscheid eine Schule zu besuchen und einen Schulabschluss zu erlangen. Anschließend an die Beratung werden die Kinder und Jugendlichen von der zuständigen Schulaufsicht einer Schule zugewiesen. Im Schuljahr 2015/2016 konnten alle neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen mit Schulplätzen versorgt werden. Nach der Einladung zur Erstberatung im KI wurden die Kinder und Jugendlichen innerhalb von zwei Wochen von den Schulen aufgenommen. In dem Bericht heißt es weiter:
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