Im Dezember 1987 beschloss der Rat der Stadt Remscheid einstimmig, der damals noch tschechoslowakischen Stadt Preov (heute Slowakei) die Städtepartnerschaft anzutragen. Feierlich besiegelt wurde sie am 17. April 1989 durch Dr. Milan Rovnak, Vorsitzender des Nationalrates aus Preov, und Remscheids Oberbürgermeister Willi Hartkopf. Vier Jahre später, wurden in beiden Städten Partnerschaftsvereine gegründet. Die Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Remscheid Preov e.V. ist derzeit offiziell noch Radka Lemmen. Sie kam am 1. August 2012 als Leiterin des VHS-Fachbereichs Fremdsprachen nach Remscheid, ist jedoch seit April nicht mehr in den Diensten der Stadt Remscheid; sie entschied sich für eine ähnlich ausgerichtete Stelle in Norddeutschland. Die Geschäfte des Partnerschaftsvereins führt seitdem dessen 2. Vorsitzender Udo Dalitz. Es ist abzusehen, dass er nach der Sommerpause als Nachfolger von Radka Lemmen gewählt werden wird, zumindest für die verbleibende Zeit der Amtsperiode des gesamten Vorstands.
Für 2007 hat sich der Vorstand schon ein großes Ziel gesetzt: Dann soll es nach 2011 und 2015 wieder eine Bürgerreise geben in die mit rund 92.000 Einwohnern drittgrößte Stadt der Slowakei. Sehr freuen würde das Beáta Buovská. Sie ist die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins in Preov und führt derzeit die Gruppe der elf Deutschlehrerinnen und Studentinnen an, die vom 6. bis 12. August bei Remscheider Familien zu Gast sind. Für einige ist es der erste Besuch in Remscheid, für andere bedeutet er ein Wiedersehen mit guten Freunden. Zum Besuchsprogramm gehörte am Sonntag auch das Lenneper Weinfest. Weitere Höhepunkte: Das Haus der Geschichte in Bonn, die Ausstellung Wunder der Natur im Gasometer in Oberhausen und am kommenden Donnerstag eine Wanderung durch das Gelpetal mit abschließender Schmiedevorführung in Steffenshammer.
Und natürlich bleibt auch Zeit für Shopping. Einigen Einkaufstaschen nach zu urteilen, hatten die Gäste aus Preov das Allee-Center und / oder die Alleestraße schon besucht, bevor sie gestern im Rathaus von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke, im Verwaltungsvorstand zuständig für die Partnerschaft mit Preov, empfangen wurden. Bei der Gelegenheit sah Beáta Buovská auch zwei städtische Mitarbeiter wieder: Elke Müller, kümmerte sich in den ersten Jahren um den Schüleraustausch, und Lutz Pawlas ist der Ansprechpartner für die Studenten und Studentinnen aus Preov, die in den Sommerferien zum Arbeiten nach Remscheid kommen und um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.
In diesem Jahr hatte Lutz Pawlas dafür allerdings keine Zeit; er gehörte um Team der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte, die sich um Aufnahme der vielen hundert Flüchtlinge in Remscheid kümmerten. Die größte Aufgabe liegt noch vor uns, sagte Barbara Reul-Nocke beim Empfang der Gäste. Und da werden wir noch einen langen Atem, brauchen! Gemeint war die Integration der Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft. Das erfordere Sprachkurse und Arbeitsplätze, für die Rechtsdezernentin fort.
Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz hatte zuvor einen kurzen Überblick gegeben über Remscheids Vergangenheit (Verlust von Industriearbeitsplätzen), Gegenwart (Finanzprobleme) und Zukunft (Kino am Bahnhof / Designer Outlet Center). Die politischen Beschlüsse zum geplanten DOC würden allesamt noch im laufenden Jahr gefasst, war sich der OB sicher. Den Baubeginn im kommenden Jahr versah er jedoch mit einem Fragezeichen. Schließlich sind Klagen vor dem Verwaltungsgericht, u., a. von der Nachbarstadt Wuppertal, schon absehbar. Als weiteres aktuelles Projekt der Stadtentwicklung und Wirtschafsförderung nannte er die Alleestraße: Schön im oberen Teil, und im unteren na ja!
Mast-Weisz machte auch gestern wieder kein Hehl daraus, dass er sich von dem neuen DOC einen Aufschwung für Remscheid verspricht und zusätzliche Einnahmen in der Stadtkasse. Schließlich verspreche das DOC jährlich rund zwei Millionen Gäste in Remscheid. Und viele davon würden dann auch gerne die Lenneper Altstadt sehen wollen. Für Beáta Buovská war das ein Stichwort: Preov und die übrige Slowakei sind wirklich eine Reise wert! In der Broschüre des Partnerschaftsvereins Preov-Remscheid, die gestern verteilt wurde, liest sich das so: Aufgrund ihrer vielen historischen Bauwerke und ihrer großen Bedeutung für die Kultur und Bildung wird die Stadt manchmal auch das Athen an der Torysa genannt. Die Torysa (deutsch Törz) ist Fluss, der nach 129 Kilometer über die Theiß zur Donau fließt.