Mit dem Kirchenlied Stern über Bethlehem und einem Auftritt der Sternsinger begann gestern der von Rainer Vallo musikalisch untermalte Neujahrsempfang des Pfarrgemeinderates der katholischen Pfarrgemeinde St. Bonaventura und Hl. Kreuz (Lüttringhausen/Lennep). Dessen Vorsitzender Bernhard Hoppe begrüßte besonders Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Pfarrer i. R. Norbert Gerhards und stellvertretend für unsere evangelischen Freunde Pfarrer Johannes Keller sowie den Vorsitzenden des Heimatbundes Lüttringhausen, Peter Maar. Ihre Anwesenheit zeigt uns, dass Kirche als Ohr an der Gesellschaft noch einen Stellenwert hat, sagte Hoppe. Sein besonderer Dank galt den Sternsingern: Durchihres Einsatzes kamen in den vergangenen Wochen allein in unserem Pfarrgebiet ca. 16.000 Euro zusammen. Insgesamt waren es im Dekanat Remscheid sage und Schreibe 30.000 Euro!
Pfarrer Jürgen Behr wartete mit aktuellen Zahlen und Fakten auf. Demnach registrierten die beiden katholischen Pfarrgemeinden St. Suitbertus und St. Bonaventura / Hl. Kreuz im vergangenen Jahr insgesamt 135 Taufen, 171 Erstkommunionen, 97 Firmungen, 236 Sterbefälle, 35 Trauungen, 78 Austritte (Lennep und Lüttringhausen) und zwei Eintritte (dito). Unterm Strich ein Gemeindebetrieb einwandfrei funktionierender Gemeindebetrieb und ein intaktes Gemeindeleben, so Bernhard Hoppe. Noch! Denn die Pfarrgemeinde habe mit der demographischen Entwicklung zu kämpfen: Viele Ehrenamtler träten aus Altersgründen ins zweite Glied zurück oder würden gerne ganz aufhören.
Zu den Vorfällen am Kölner Hauptbahnhof erklärte der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, es sei nicht hinzunehmen, dass unser Rechtsstaat missbraucht, verachtet und verhöhnt wird, dass Menschen zum Opfer zügelloser Gewalt werden. Diesen Taten muss mit aller Härte des Gesetzes entgegengetreten werden! Gleichwohl dürfe aber aufgrund dieser Vorfälle nicht vorschnell gehandelt oder verallgemeinernd geurteilt werden. Der größte Teil der Flüchtlinge sind keine Straftäter; sie brauchen weiterhin unsere Hilfe und Unterstützung! In diesem Zusammenhang erwähnte Hoppe die Betreuung der Flüchtlinge in Remscheid durch Institutionen, Vereine und Kirchen und betonte, dem Team um Frau Krein von der BAF e.V. gebühre Anerkennung und Respekt für die Bewältigung dieser Aufgabe. Kein Flüchtling habe hungern oder frieren müssen, auch wenn nicht alles rund gelaufen ist und man bei Administration und Organisation noch Luft nach oben erkennen kann!
Die katholischen Gemeinde, speziell Angela Günter und ihr Team, hätten sich in die Flüchtlingsarbeit stark eingebracht, etwa durch Spendenaufrufe viele Haushaltsartikel gesammelt, gesichtet und an die Flüchtlinge verteilt. Ein Erfolg sei aber auch das Fahrradprojekt gewesen. Bernhard Hoppe: Remscheid ist gut aufgestellt, auch für kommende Aufgaben, sofern die Hilfsbereitschaft der Bürger und Institutionen anhält!. Er appellierte an die Gemeindemitglieder, da anzupacken, wo sie Frieden stiften, halten oder bringen können! Denn der Frieden in der Welt liege nicht nur in den Händen der großen Friedenspolitiker oder Friedensnobelpreisträgern. Frieden zu geben, sei jedermanns Aufgabe und Verpflichtung.