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Gedrückte Stimmung auf dem Kremenholler Stadtteilfest

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Foto: Lothar Kaiser

Der Festplatz heute Morgen. Foto: Volker Leitzbach.Womit niemand gerechnet hatte: In der Nacht von Samstag auf Sonntag suchten Vandalen den Hof der Hauptschule Kremenholl heim und verwüsteten die Zelte, die die Ehrenamtlichen des Initiativkreises Kremenholl dort am Freitag für das 18. Kremenholler Stadtteilfest aufgebaut hatten. Heute Vormittag bemühten sich die Aktiven mit vereinten Kräften, den Platz aufzuräumen um den zweiten Tag des Bürgerfestes noch zu retten. Eine niedergeschlagene Gabi Leitzbach vom Initiativkreis Kremenholl: „Wie schade, dass ehrenamtliche Arbeit so mit Füßen getreten wird!“

„Der Kremenholl ist bunt“ war das Motto des 18. Kremenholler Stadtteilfestes, das trotz des regnerischen Beginns schon am Samstag wieder viele Besucher anlockte. Und damit wird auch am heutigen Nachmittag gerechnet. Denn Blau und Weiß sind die Farben des Himmels und auch die der Gäste des Fußball-Bundesligavereins FC Schalke 04 aus Gelsenkirchen, die am Nachmittag erwartet werden,. Darunter „Erwin“, die übergroße Ruhrpott-Figur der Schalker. Der Initiativkreis Kremenholl, die rührige „Initiative zur Förderung einer eigenständigen, nichtkommerziellen Stadtteilkultur“, hatte sich als Veranstalter des Stadtteilfestes um die Teilnahme an der „Gazprom Social Event Tour 2013“ beworben und die Zusage erhalten („Weil Du es verdient hast!“), dass GAZPROM und Schalke am Sonntag mit ihrem blau-weißen Fan-Park anrücken und auf dem gemeinnützigen Bürgerfest für das passende Entertainment sorgen würden.

Foto: Lothar Kaiser

Viele Zuschauer scharten sich gestern Nachmittag auf dem Hof der Hauptschule Kremenholl um die Bühne. Etwa bei den Tanzaufführungen von Kindern und Jugendlichen sowie den Auftritten von Musikgruppen. Wie immer insbesondere bei Eltern und Großeltern beliebt (und ein Fotomotiv): Die Auftritte der Jungen und Mädchen aus den Kindertagesstätten Kremenholler Straße und Paulstraße sowie aus der evangelischen Stadtkirchengemeinde. Mit Gesang und Tanz wollten sie zum Ausdruck bringen: Im bunten Stadtteil Kremenholl leben Menschen aus vielen Nationen friedlich miteinander. Da konnte ja noch niemand ahnen, was in der Nacht passieren würde.

Gedrückte Stimmung auf dem Kremenholler Stadtteilfest auch aus einem weiteren Grund: Geplant waren an beiden Tagen auch Darbietungen von Schülerinnen und Schülern der Grundschule Kremenholl. Doch den Kindern, ihren Eltern und Lehrern war nach dem schweren Unfall einer sechsjährigen Erstklässlerin nicht nach Feiern zumute. Die Schule wollte nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und hatte ihr Kommen verständlicher Weise für beide Tage abgesagt. Da mussten Gabi und Volker Leitzbach das Programm kurzfristig umstellen. Der Fenstersturz des kleinen Mädchens beschäftige und bedrücke gegenwärtig viele Kremenholler, ließ Gabi Leitzbach das Thema während ihrer Bühnenmoderation am Samstagnachmittag nicht unerwähnt: „Die genauen Umstände des Unglücks werden noch von zuständigen Behörden geklärt, und es wäre fatal und der Sache nicht dienlich, wenn man durch Mutmaßungen die Gerüchteküche immer wieder anheizen würde! Auch Vorverurteilungen sind hier völlig fehl am Platz! Ich hoffe, sie alle sind damit einverstanden, dass ich von hier aus herzliche Genesungswünsche zu der kleinen Maus ins Krankenhaus sende, und den Eltern wünsche ich viel Kraft, das Geschehene mit dem Kind gemeinsam verarbeiten zu können. Wir vom Initiativkreis werden sie fragen, ob und wie wir sie unterstützen können“, sagte Gabi Leitzbach und bekam von den Zuhörern dafür Beifall.


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