Pressemitteilung der Stadt Remscheid:
Die Pestalozzi-Schule in Lennep bleibt bis zum 15. Oktober Notunterkunft für rund 150 flüchtige Menschen. Die Betreuung und Versorgung der Menschen wird von den bewährten Hilfsorganisationen weitergeführt. Die Anwohnerschaft der ehemaligen Pestalozzi-Schule wird noch heute per Briefeinwurf über die verlängerte Flüchtlingsunterbringung informiert. Ehrenamtliche Unterstützung bleibt auch weiterhin unverzichtbar. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat Remscheid und auch alle anderen in Amtshilfe tätigen Kommunen ihres Bezirks am vergangenen Freitag darüber informiert, ihr Amtshilfeersuchen gemäß den Bestimmungen des Verwaltungsverfahrensgesetzes NRW aufrechtzuhalten. Sie verpflichtet die Städte dazu, die Unterbringung der erstaufgenommenen Flüchtlinge zunächst bis zum 15. Oktober sicherzustellen. Damit so erklärt die Bezirksregierung wolle sie den versorgenden Städten einen Planungshorizont geben. Obwohl man derzeit an Lösungen arbeite, die Notunterkünfte in kommunaler Amtshilfe entbehrlich werden zu lassen, habe sich die Situation noch nicht entschärft, so begründet die Bezirksregierung ihre neuerliche Verpflichtung. Die aktuelle Lage sei weiterhin durch so hohe Zugangszahlen neuankommender Geflüchteter gekennzeichnet, dass man gezwungen sei, die in Amtshilfe geschaffenen Kapazitäten aufrecht zu erhalten.
Dass einige Städte eine aktiv genutzte Sporthalle oder Schule als Notunterkunft eingerichtet hätten, sei bekannt. Auch wenn es deswegen mit Beginn des Schuljahres 2015/2016 zu erheblichen Einschränkungen des Schulbetriebs kommen könne, erkläre sie sich mit diesem Vorgehen ausdrücklich einverstanden. Remscheids Vereins- und Schulsport sei entsprechend informiert, nach alternativen Lösungen für den Trainingsbetrieb werde in enger Kooperation mit dem städtischen Fachdienst Sport und Freizeit gesucht, bestätigte heute Sportamtsleiter Martin Sternkopf bei einem Planungsstabtreffen. Hierzu hatte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz vor dem Hintergrund der neuen landesbehördlichen Verpflichtung kurzfristig eingeladen. Zur Sicherung der weiteren Betreuungs- und Versorgungssituation durch die bewährten Hilfsorganisationen am Standort Pestalozzi-Schule waren wie schon am 20. Juli für die Planung der Erstaufnahme im Rathaus Remscheid erneut sämtliche Akteure zusammengekommen.
Mit Blick auf die gelungene Erstaufnahme der Flüchtlinge an diesem Standort, die eine Welle der Hilfsbereitschaft auslöste, wird Remscheids Zuwanderungsbehörde die Bezirksregierung um einen Verbleib der bereits in Remscheid erstaufgenommenen Menschen bitten, anstatt die Pestalozzi-Schule mit neuen Flüchtlingen zu belegen. Damit kommt sie auch den vielfach an sie herangetragenen Wünschen der Flüchtlinge und ehrenamtlich Engagierten nach einem vorläufigen Verbleib in unserer Stadt nach. Wie die Landesbehörde auf dieses Anliegen reagiert, bleibt abzuwarten.
Von der aktuellen Nutzung des Standortes Pestalozzi-Schule unberührt bleibt die Absicht, das Gebäude im Zuge der DOC-Realisierung als Ausweichquartier für die Katholische Grundschule am Stadion zu reaktivieren.
Weil Kinder aus Erstaufnahmeeinrichtungen wie der Pestalozzi-Schule nicht offiziell zugewiesen sind, unterliegen sie keiner Schulpflicht. Sie haben deshalb zum anstehenden Schuljahr keine Chance, eine Schule zu besuchen und unsere Sprache oder auch anderes zu lernen. Deshalb wäre es ganz wunderbar, wenn sich pensionierte Lehrerinnen und Lehrer finden, die diese Kinder oder auch deren Eltern in dem ehemaligen Schulgebäude unsere Sprache lehren. Interessierte werden herzlich gebeten, sich unter der Hotline des Deutschen Roten Kreuzes unter Tel.RS 923534 von täglich 8 bis 21 Uhr zu melden.