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Channel: Waterbölles - Soziales
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Täglich Ärger in den Foren mit rechten Ignoranten

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Es seien „die neuen, dummen Asozialen", die Deutschland an den Abgrund brächten, auch mit ihren platten, wenig kenntnisreichen Kommentaren in den öffentlichen Foren, heißt es in einem Kommentar von Sabrina Hoffmann, Chefin vom Dienst bei „Social Media Huffington Post Deutschland“. Erschienen ist der Kommentar am 24. Juli auf Facebook. Eine Publikumsbeschimpfung!? Zitat: „Anders als Thilo Sarrazin es in seinem umstrittenen Buch behauptete, sind es nicht die Zuwanderer, die das Bildungsniveau senken. Es sind die Deutschen selbst. Und zwar ausgerechnet jene, die bei Facebook gegen Ausländer hetzen. Es ist schon auffällig, dass die meisten fremdenfeindlichen Kommentare haarsträubende Rechtschreibfehler enthalten, oder? Viele Kommentatoren beherrschen nicht einmal die Grundregeln des Satzbaus. Herr H. schreibt von "denuzieren und provuzieren". Er schreibt, dass Deutsche von Zuwanderern nicht "ackzeptiert" werden. Er zitiert aus der "Biebel". (...) Wenn ich Dummheit sage, meine ich aber nicht unbedingt mangelnde Intelligenz oder einen niedrigen Schulabschluss. Ich rede von einer ganz bestimmten Dummheit. Von Ignoranz. Von der Weigerung, sich Vernunft und Fakten zu öffnen. (...) Diese Menschen erwähnen immer wieder die Politik, die Regierung, die EU. Aber eigentlich haben sie keine Ahnung, wovon sie da eigentlich reden. 40 Prozent der Deutschen wissen laut einer Umfrage von 2014 nicht einmal, was der Unterschied zwischen einer Demokratie und einer Diktatur ist

Zufall: Der Kommentar von Sabrina Hoffmann erschien wenige Stunden, nachdem ich ein Video-Interview mit Kai Mosner, einem der Administratoren der Facebook-Gruppe „Remscheider unter Remscheidern“ beendet hatte. Ich hatte den Einzelhändler in seinem „Highspeed Media“-Geschäft an der Alleestraße besucht. Als Administrator hat Mosner am Anfang des Forums „Remscheider unter Remscheidern“ eine „Netiquette“ veröffentlicht (unübersehbar!), deren Ratschläge so manchen verbalen Ausreißer vermeiden helfen würden, so sie denn gelesen worden wären. Zitat: “Vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt! (...)Schreibe nie etwas, was Du dem Adressaten nicht auch vor anderen Leuten ins Gesicht sagen würdest. Erst lesen, dann denken, dann nochmal lesen, dann nochmal denken und dann erst posten!“

„Anonyme Hass-Schreiber mindern Spaß an Facebook“, überschrieb ich am 30. Juni einen Waterbölles-Bericht, der sich mit den zunehmenden verbalen Aggressionen, Diskriminierungen und Ausfälle von meist rechtsgerichteten Mitgliedern sozialer Netzwerke befasste. Von Kai Mosner wollte ich am Freitag in dem Video-Interview wissen, ob der diesen Trend auch in Remscheid erkennt. Er hat ihn bestätigt: Mit Ignoranten aus dem rechtsextremen Lager und ihren platten Kommentaren muss sich der Administrator in seiner Freizeit leider inzwischen täglich auseinandersetzen.


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