Quantcast
Channel: Waterbölles - Soziales
Viewing all articles
Browse latest Browse all 8911

Am Ärztemangel in Remscheid hat sich nichts geändert

$
0
0

Am 20. August 2014 hatte es Elke Rühl (CDU) in der Bezirksvertretung (BV) Süd zur Sprache gebracht: Hausärzte werden in Remscheid langsam Mangelware – und die Wartezeit bis vereinbarten Arzttermin immer länger. Dazu legte die Verwaltung in der jüngsten BV-Sitzung eine ausführliche Situationsbeschreibung vor: „Aufgrund des demographischen Wandels mit einem relativ hohen Durchschnittsalter der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Remscheid und des zur Zeit bestehenden Ärztemangels ist auch in nächster Zeit mit zunehmenden Problemen bei der Wiederbesetzung freiwerdender Kassenarztsitze mit geeigneten Medizinern zu rechnen. Hinzu kommt, dass die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein in der Vergangenheit teilweise freiwerdende Kassenarztsitze für eine Wiederbesetzung gesperrt hat. Die weitere Schließung von Praxisstandorten in Remscheid könnte daher langfristig zu Engpässen in der medizinischen Versorgung führen und die Wartezeit auf Untersuchungstermine, insbesondere im Facharztbereich steigen lassen.“

Die Frage über mögliche Auswirkungen auf den Stadtbezirk Süd könne von Seiten des Fachdienstes (FD) Gesundheitswesen nicht beantwortet werden, da die Sicherstellung der kassenärztlichen Versorgung in den Händen der Kassenärztlichen Vereinigung liegt. Der FD Gesundheitswesen sei an Entscheidungsprozessen hinsichtlich möglicher Nachbesetzung von Kassensitzen nicht beteiligt. „Die Kassenärztliche Vereinigung hat bei einer Nachbesetzung eines Kassensitzes keine Möglichkeit einer Einflussnahme auf eine stadtteilbezogene medizinische Versorgung. Beispiel: Sollte im Bezirk Remscheid Süd ein Kassensitz durch Schließung einer Arztpraxis frei werden, so kann es möglich sein, dass ein potentieller Nachfolger sich in einem Ärztehaus im Stadtzentrum oder in einem anderen Stadtteil niederlässt. Die Stadt Remscheid hat unter Leitung des FD Gesundheitswesen bereits im letzten Jahr eine Arbeitsgruppe gegründet, um sich mit dem Problem der medizinischen Versorgung in Remscheid zu beschäftigen und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten und ggf. Maßnahmen einzuleiten, um junge Nachwuchsmediziner für die Arbeit in Remscheid zu gewinnen. Das betrifft die Tätigkeit im Krankenhaus und in einer Arztpraxis gleichermaßen. Um eine professionelle Strategie zu entwickeln und geeignete Maßnahmen durchzuführen, sind jedoch dringend finanzielle Mittel erforderlich. Da Remscheid mit anderen Regionen und Kommunen im Wettbewerb steht, werden diese finanziellen Mittel dringend benötigt, um effektive Maßnahmen zu generieren.“

Zur Sitzung des Hauptausschusses am 21. August 2014 hatte die FDP-Ratsgruppe das Thema angesprochen („Gefahr für ärztliche Versorgung in Remscheid“) und von der Verwaltung in der Sitzung eine ähnliche Antwort erhalten. Zitat: „Die ambulante medizinische Versorgung in Remscheid ist z. Zt. gesichert. Aufgrund des demographischen Wandels mit einem relativ hohem Durchschnittsalter der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Remscheid und des z. Zt. bestehenden Ärztemangels haben jedoch viele Arztpraxen Probleme, geeignete Nachfolger für die Übernahme ihrer Praxisräume zu finden, so dass einige Arztpraxen geschlossen wurden, ohne dass ein Interessent für die Übernahme gefunden wurde. Darüber hinaus werden zum Teil freiwerdende Praxissitze von der Kassenärztlichen Vereinigung nicht für eine Übernahme freigegeben. Die weitere Schließung von Praxisstandorten könnte daher langfristig zu Engpässen in der medizinischen Versorgung führen. Insbesondere können Wartezeiten auf Untersuchungstermine insbesondere im Facharztbereich steigen.“


Viewing all articles
Browse latest Browse all 8911